Teplice. Zu einem schweren Zugunglück kam es am Freitagmorgen bei Teplice auf der Bahnstrecke Usti nad Labem–Bilina. Ein aus Richtung Usti fahrender Güterzug prallte auf einen stehenden Güterzug auf. Der 65-jährige Lokführer des fahrenden Zugs kam dabei ums Leben, die Lok wurde komplett zerquetscht, sieben Waggons entgleisten, meldete die Tschechische Bahninspektion. Die waren zum Glück leer. Schadstoffe gelangten nicht in die Umwelt. Beim stehenden Zug handelte es sich um einen Kohlezug, der zweite hatte Kesselwagen des Chemiewerks Unipetrol angehängt.

Der Aufprall war so stark, dass der stehende Zug um 40 Meter verschoben wurde. Die Unfallursache soll eine Blackbox klären, die aus der Lokomotive geborgen wurde. Bereits bestätigt wurde, dass der verunglückte Lokführer ein Haltesignal im Bahnhof Rehlovice bei Usti überfahren hat. Daraufhin wurde dreimal erfolglos versucht, die Lok über Fernsteuerung zu stoppen. Auch ein Anruf auf das Handy des Lokführers schlug fehl. Die Zeitung Mlada fronta Dnes zitiert einen Bahnmitarbeiter. Dieser vermutet, dass der Lokführer eingeschlafen sei und die Sicherheitsfahrschaltung ausgeschaltet hatte. Erste Schätzungen beziffern den Schaden auf knapp eine Million Euro. Die Bahnstrecke, die vor allem von Güterzügen und Regionalbahnen befahren wird, wurde bis Sonnabend früh komplett gesperrt. Der internationale Fernverkehr war von dem Unglück nicht betroffen. (stn)

Quelle: http://m.sz-online.de/nachrichten/tschec...kt-3238461.html