Am 28.02.2016 fanden wieder Abstimmungen statt, und das Volk hat gewählt, u.a. Zweite Gotthardröhre für den Strassenverkehr
Eine Mehrheit der Stimmenden sagt Ja zum Sanierungskonzept für den Gotthardstrassentunnel. Dieses sieht den Bau einer zweiten Röhre vor, dann die Sperrung und Totalsanierung des bestehenden Tunnels und schliesslich den je einspurigen Betrieb der beiden Röhren. Damit soll dem Ausbauverbot für Transitstrassen in der Bundesverfassung Genüge getan werden. Den Befürwortern der Vorlage, die in der ganzen Schweiz ausschliesslich mit dem Argument der dadurch zu erreichenden höheren Sicherheit geworben haben, ist es gelungen, damit zu punkten. Dadurch werden zwischen Göschenen und Airolo bis 2028 knapp 2,8 Milliarden Franken in den Ausbau der Nationalstrasse 2 investiert. Eine wesentliche Rolle gespielt haben dürfte dabei die Suggestion, dass es zu dieser Option, die zu einer Kapazitätsreserve von 100 Prozent führen wird, keine taugliche Alternative gebe.
Mit dem Ja zu dieser Lösung wurde die Chance vertan, den bestehenden zeitlichen Spielraum auszunützen und noch einmal über die Bücher zu gehen, um eine Lösung zu finden, die ohne Bau einer zweiten Röhre auskommen würde. Solche Optionen standen im Raum, wurden aber, wie der Ansatz eines temporären Verlads von Autos und Lastwagen auf die Bahn, in einem Stadium belassen, in dem sie sich in der Diskussion vor allem als unpraktikable Drohkulisse vorführen liessen. Eigentlich auf der Hand liegende Varianten, wie eine Sanierung in Nachtsperren unter Einbezug des bestehenden Sicherheitsstollens, wurden gar nicht näher konkretisiert. Solche Lösungen hätten wesentlich geringere Kosten verursacht und damit Mittel in Milliardenhöhe freigespielt, die sich auf den zahlreichen stärker belasteten Abschnitten des schweizerischen Nationalstrassennetzes sinnvoller einsetzen liessen.
Ob und wie der Variantenentscheid vom Sonntag den Alpenschutz aushöhlen wird, ist schwer abzuschätzen – allein, weil all die Befürworter einer zweiten Röhre, die heute beteuern, das werde nicht der Fall sein, dannzumal kaum mehr in Amt und Würden sind. Abhängen dürfte das insbesondere von der Wirkung, welche die Basistunnel durch Gotthard und Ceneri zu entfalten vermögen. Je stärker sie ernsthaft dazu beizutragen vermögen, insbesondere das Verkehrswachstum auf der Schiene abzufangen und der Bahn im Personenverkehr auf der Nord-Süd-Achse ihre verloren gegangene Qualität zurückzugeben, desto geringer wird dannzumal der Druck zugunsten einer Öffnung aller vier Strassenspuren zwischen Göschenen und Airolo ausfallen.
Das Abstimmungsergebnis: Nein × 1 420 481 zu 1 883 741 × Ja, Stimmbeteiligung 63.22% Quelle : NZZ, 19.18Uhr
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