Elektrifizierung ist sicher richtig, der zweigleisige Ausbau brächte in meinen Augen aber kaum spürbare Verbesserung, viel mehr als eine 45-Minuten-Reise wäre da sicherlich auch nicht drin. Sehr fraglich ist auch, ob der CityTunnel in Leipzig dann für Fernverkehr genutzt und dieser auch tatsächlich nach Chemnitz durchgebunden wird. Zugleich bringt auch die angedachte Strecke des Chemnitzer Modells nach Limbach-Oberfrohna wahrscheinlich nicht den erwünschten Effekt in der Zeiteinsparung. Für Fahrgäste ist der Schnellbus mit seinen knapp über 20 Minuten von Zentrum zu Zentrum dadurch nicht zu toppen. Das würde also insgesamt eine Verschlechterung für die Fahrgäste bedeuten, sollte der Bus wegfallen.
Ich würde daher einmal vorschlagen zu überlegen, ob man nicht Chemnitzer Modell und den Anschluss an das S-Bahn-Netz Mitteldeutschland verknüpfen kann. Mir schwebt da die Überlegung vor, die Gelder für die Projekte Chemnitz-Leipzig und Chemnitzer Modell zu bündeln und perspektivisch von Chemnitz aus (via Rabenstein oder Wittgensdorf) eine schnelle und attraktive Verbindung über Limbach-Oberfrohna und ggf. Penig bis nach Altenberg zu schaffen. Damit könnte man den Schnellbus nach Limbach wirklich ersetzen und Chemnitz bekäme bekäme zudem Anschluss an das S-Bahn-Netz. Die S-Bahn könnte so im Wechsel nach Zwickau und Chemnitz fahren und man hätte eine attraktive Querverbindung für das bisher unerschlossene, bzw. nicht mehr angefahrene Gebiet geschaffen.
Das ganze kostet natürlich einiges. Würden aber die derzeitigen Überlegungen des Streckenausbaus nach Leipzig überdacht und mit dem Chemnitzer Modell sinnvoll kombiniert, lässt sich auf diese Weise womöglich für die Fahrgäste, Chemnitz und die gesamt Region mehr erreichen. Ich denke ja, einen Fernverkehrsanschluss auf Krampf zu erzwingen, der dann womöglich doch nicht kommt, macht wenig Sinn - und leider läuft es bei den derzeitigen Überlegungen wohl darauf hinaus.