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Vom 22.06. bis 24.06.2018 fand in Freiberg das 33. Bergstadtfest statt. Aus diesem Grund verkehrte nach 2016 und 2017 zum dritten Mal der Bergstadtexpress um Freiberg. Dabei wurde zum einen die seit dem 24.05.1998 für den Personenverkehr und seit 2012 für den Güterverkehrs nicht mehr genutzte Strecke zwischen Berthelsdorf und Brand-Erbisdorf befahren. Außerdem verkehrte der Bergstadtexpress über die heute so genannte Zellwaldbahn, auf welcher der letzte planmäßige Personenzug bereits am 25.09.1977 fuhr, bis Nossen, bzw. es musste bei einigen Zügen in Großvoigtsberg umgestiegen werden.
Ab Nossen hatte man zum ersten mal die Möglichkeit, wieder auf der ebenfalls am 24.05.1998 vom Personenverkehr eingestellten Strecke nach Riesa bis Ziegenhain zu reisen. So war es nach über 40 Jahren das erste Mal wieder möglich, die Strecke Brand-Erbisdorf - Ziegenhain auf direktem Wege mit dem Zug zurück zu legen. Diese Chance nutzten Vater und Sohn für eine kleine (Zeit-)Reise.
Unsere Tour startete am späten Sonntagvormittag in Freiberg. Um 11:20 Uhr fuhren wir mit dem Zug, bestehend aus zwei Byu und einem Pwg 88 der Press im Sandwich zwischen 114 703 und 112 565 erst einmal von Freiberg nach Brand-Erbisdorf.
114 703 steht am Bahnsteig 4 in Freiberg mit ihrem Zug um 11:20 Uhr nach Brand-Erbisdorf bereit.
Am Zugschluss hing 112 565.
Pünktlich setzte der Zug sich in Bewegung und nach 8 Minuten Fahrtzeit war Berthelsdorf erreicht. Hier zweigt die Strecke nach Brand-Erbisdorf von der Strecke Nossen - Freiberg - Holzhau (- Moldava) ab. Ursprünglich führte die Strecke von Brand-Erbisdorf weiter bis Großhartmannsdorf. Auf diesem Abschnitt fuhr der letzte Reisezug bereits am 02.12.1973. Ab 1975 wurde dieser Streckenabschnitt abgebaut. Ab Brand-Erbisdorf gab es auch noch eine Zweigstrecke nach Langenau. Hier verkehrte der letzte Reisezug am 01.07.1997.
Für uns war es eine Premiere. Die Strecke nach Brand-Erbisdorf hatten wir noch nie bereist.
Ausfahrt in Berthelsdorf in Richtung Brand-Erbisdorf.
Für die 3,2 km lange Strecke benötige der Zug 10 Minuten und um 11:38 Uhr erreichten wir Brand-Erbisdorf. Hier hatten wir einige Minuten bis zur Rück- bzw. Weiterfahrt nach Nossen Zeit, welche zur Dokumentation genutzt wurden.
114 703 ist pünktlich in Brand-Erbisdorf angekommen.
112 565 wird den Zug nun bis Großvoigtsberg ziehen.
Um 11:50 Uhr setzte sich der Zug wieder im Bewegung. 112 565 hatte nun die Aufgabe, den Zug über Freiberg bis Großvoigtsberg zu befördern. Nachdem der Zug noch relativ leer nach Brand-Erbisdorf gefahren war, hatten sich die beiden Wagen nun gut gefüllt. Nach 15 Minuten Fahrtzeit waren wir wieder in Freiberg und nach kurzen Aufenthalt ging es 12:10 Uhr weiter in Richtung Nossen.
Die Strecke nach Nossen verläuft ein Stück parallel zur DW. Kurz bevor die Strecken sich trennen ist sehr schön die Absenkung der DW unter der Brücke Chemnitzer Straße in Freiberg zu erkennen.
Bei der Reise im Byu438 (D-Press 55 80 21-11 401-9) wurden Erinnerung an ehemalige Zeiten wach. Mitte der 1990er Jahre war diese Kombination aus Wagen und Lok im Chemnitzer Regionalverkehr allgegenwärtig. Die Sitzbänke im Design Hannover gehören für mich immer noch zu den komfortabelsten, die es im Regionalverkehr gab.
Pünktlich erreichen wir Großvoigtsberg um 12:35 Uhr. Hier hieß es Umsteigen. Im Fahrplanflyer wurde ein „Ferkeltaxi“ angekündigt. Was aber an der Trapeztafel zu sehen und hören war, sah nicht danach aus. Aus Nossen kam ein alter Uerdinger angerumpelt. Nun gut, passt zwar irgendwie nicht hier her, aber mitgefahren sind wir auch noch nie damit.
Für 114 703 ging es zurück nach Freiberg. Für uns ging es im Uerdinger 796 625 weiter nach Nossen.
Nach dem Stelldichein der Züge starteten beide um 12:50 Uhr wieder in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Vor uns lagen noch 10 km bis Nossen. Die Strecke verläuft nun hauptsächlich durch dichten Wald und so war die Sicht nach vorn hinaus weitaus interessanter als zur Seite.
Wir erreichten Nossen um 13:19 Uhr. Die Lautsprecherdurchsage informierte über den am Bahnsteig 4 bereit stehenden Zug mit 110 101 und 202 264 nach Ziegenhain. Durch die Fußgängerunterführung begaben wir uns direkt auf den Weg dahin. Umsteigen in Nossen, lang ist es her, das dies hier für viele Reisende Alltag war. An diesem Wochenende war es wieder möglich.
Am Bahnsteig 4 steht der Zug nach Ziegenhain bereit.
Der Zug bestand aus 3 Wagen im Sandwich zwischen den beiden Loks. Neben den beiden umgebauten Bghw-Begleiterwagen war auch noch ein ursprünglicher Bghw-Wagen (D-WFL 55 80 28-15 520-5) eingereiht. Natürlich entschieden wir uns für diesen.
Pünktlich um 13:30 Uhr fuhr der Zug ab. Vor uns lag die zweite Strecke an diesem Tag, die wir noch nie bereist hatten. Bis zum Abzweig in Rhäsa war der Zug flott unterwegs. Ab da betrug die Geschwindigkeit dann gefühlte 10 km/h. Entschleunigung pur. Wir mussten spontan an die Strecke Rochlitz - Waldheim denken. Viel schneller war man Mitte der 1990er Jahre dort auch nicht unterwegs gewesen.
Diesel- oder doch Dampflok vor dem Zug? Außen die Strecke nach Nossen, in der Mitte nach Döbeln.
In Starbach gab es dann einen 10 minütigen Aufenthalt, der für ein paar Dokumentationsfotos genutzt wurde.
Der Zug beim Zwischenhalt in Starbach.
Auf dem Weg nach Ziegenhain.
Um 14:25 Uhr erreichte der Zug dann seinen derzeitigen Endpunkt in Ziegenhain. Für die 43 km von Brand-Erbisdorf bis hierher hatten wir 2 1/2 Stunden gebraucht. Nach 10 Minuten Aufenthalt machte sich der Zug direkt wieder auf den Rückweg nach Nossen.
Ziegenhain war erreicht. 110 101 hat bereits die Schlusslichter für die Rückfahrt nach Nossen eingeschaltet.
Das derzeitige Streckenende in Ziegenhain.
202 264 hatte nun die Aufgabe, den Zug zurück nach Nossen zu ziehen.
So lässt es sich reisen...
In Nossen gab es eine Paralleleinfahrt mit dem Zug aus Brand-Erbisdorf. Dieser war anstatt des Uerdinger Schienenbusses der Zug mit 112 565 und 114 703. Die gleichzeitige Einfahrt von zwei mit V100 geführten Personenzügen in Nossen war ein tolles Erlebnis und ließ einen Ansatzweise erahnen, welch großer Eisenbahnkontenpunkt Nossen einmal war.
Gleichzeitige Einfahrt der Züge aus Ziegenhain und Brand-Erbisdorf in Nossen.
Um 15:20 Uhr waren wir zurück in Nossen und hatten jetzt den ersten größeren Aufenthalt an diesem Tag. Der Zug nach Ziegenhain machte sich 10 Minuten später wieder auf den Weg. Wir schlenderten etwas über den Bahnhof und rasch war die Abfahrtszeit unseres Zuges zurück nach Freiberg erreicht. Mit wenigen Minuten Verspätung setzte sich der Zug um 16:14 Uhr in Bewegung.
112 565 nach der Ankunft in Nossen.
114 703 wird den Zug zurück nach Brand-Erbisdorf bringen.
Ich freute mich, die Fahrt ab Nossen im Byu statt im Uerdinger erleben zu dürfen und genoss sie natürlich am offenen Fenster.
Ausfahrt in Nossen. Für uns ging es wieder links nach Freiberg. Rechts das Gleis nach Riesa, in der Mitte nach Döbeln.
Viel zu schnell verging die Zeit und wir hatten Freiberg um 17:19 Uhr wieder erreicht.
Einfahrt in Freiberg.
In Freiberg war der Bahnsteig mit Reisenden in Richtung Brand-Erbisdorf voll. Wir stiegen aus, für uns war die Fahrt für heute beendet. Es war schön zu sehen, dass die Züge so gut angenommen wurden. Für uns war es eine schöne, entspannte (Zeit-)Reise durch Mittelsachsen.
Gegen 15 Uhr hatten wir genug gesehen und beschlossen, zurück nach České Budějovice zu fahren. Auf der Strecke verkehrten an diesem Tag neben den planmäßigen Zügen zwei zusätzliche Zugpaare: Zum einen war ČD 749 121 mit einer Garnitur des “Ostravan“ als Literaturzug unterwegs. Auf Grund einer Sportveranstaltung bei Olšina verkehrte noch ein Verstärkerzugpaar zwischen Volary und České Budějovice. Wir beschlossen diesen, bezeichnet als Os 11202 mit Abfahrt um 15:47 Uhr in Český Krumlov, zu nutzen. Mit 2 Minuten Verspätung kam der Zug eingefahren und bestand aus zwei Bdt280 und einem Ds952. Gezogen wurde er von ČD 754 015.
ČD 754 015 mit Os 11202 bei der Einfahrt in Český Krumlov.
Der Zug war so gut wie leer, es waren nur eine Handvoll Reisende und 2 Zugbegleiter an Bord. Wir machten es uns im Bdt280 (CZ-ČD 50 54 21-08 360-9) auf der braunen Kunstlederbank gemütlich. Für den Ausflug nach Český Krumlov hatten wir ein Gruppen-Rückfahrticket für 4 Personen für 273 Kč (ca. 10,50 €) genutzt, welches ich Online gekauft hatte.
Blick in den Bdt280 (CZ-ČD 50 54 21-08 360-9). Alt aber gepflegt.
Zugkreuzung mit ČD 842 034 als Os 8111 nach Nové Údolí in Boršov n.Vltavou.
Vorbei ging die Fahrt am Depot in České Budějovice mit den vielen abgestellten Loks.
Pünktlich erreichten wir um 16:32 Uhr České Budějovice. Die Stadt wirkte zum Samstagnachmittag auf den ersten Blick wie ausgestorben. Die Geschäfte in der Hauptgeschäftsstraße waren schon geschlossen. Die Männer der Reisegruppe hatten nix dagegen. Unser erstes Ziel wurde der Schwarze Turm, von welchem man einen schönen Blick über České Budějovice und das Umland hat. Bis zum Einbruch der Dunkelheit schauten wir uns die sehr schöne Altstadt an, die auf jeden Fall ihren Besuch wert war.
Blick vom Schwarzen Turm auf den 133 x 133 m großen Marktplatz.
Der Schwarze Turm, Kathedrale St. Nikolaus und der Samson-Brunnen.
Eine der schönsten Gassen ist die Panská mit dem Rabensteiner Turm.
Blick auf das Rathaus und den Samson-Brunnen.
03.09.2017
Zur gleichen Zeit wie am Vortag machten wir uns wieder auf dem Weg zum Bahnhof. Als er gerade in Sichtweite war, fuhr der R 654 “Hejtman“ aus Jihlava am Bahnsteig 1 ein. Mit diesem wollten wir, nach seinem knapp 20 minütigen Aufenthalt in České Budějovice, den ersten Teil unserer Heimfahrt antreten und bis Plzeň hl.n. Gäste an Bord des Zuges sein. Da es in Tschechien keine festen Abfahrtsbahnsteige gibt, fuhren wir zur gleichen Zeit und am gleichen Bahnsteig wie am Vortag, diesmal aber in die andere Richtung, ab.
Vorher stand aber noch ein Fahrkartenkauf an: Von České Budějovice bis Planá u Mariánských Lázní hatte ich Online bereits ein Gruppenticket für 4 Personen für 763 Kč (ca. 29,35 €) gekauft. Da wir ab Cheb über Hof fahren wollten, brauchten wir noch zwei Wochenend-Gruppenticket+Deutschland Region Karlsbad (Skupinová víkendová jízdenka+Německo region Karlovarský) für 329 Kč (ca. 12,65 €) pro Ticket. Obwohl ich den Ticketname vorher ausgedruckt hatte, konnte der Fahrkartenverkäufer nicht so richtig etwas damit anfangen und landete immer wieder beim EgroNet-Ticket, welches aber nur bis Mosel gilt oder beim normalen Wochenend-Gruppenticket. Da ich die Buchungsmaske von jizdenka.idos.cz kannte, habe ich ihm als Reisender erklärt, dass er 4 – 4 – 4 – 2 eingeben muss und schon hatten wir unsere Tickets.
Zwischenzeitlich hatte ČD 242 220 an den Zug gesetzt. Ich hatte mir den Spaß gemacht, im Rychlík auch Plätze zu reservieren. Die Reservierungszettel steckten sogar. Da eine ältere Dame aber auf dem Platz saß und der Zug nicht sonderlich besetzt war, suchten wir uns einen anderen Platz. Im Wagen 368, einem Bd264 (CZ-ČD 50 54 29-41 480-6), fanden wir ein freies Abteil.
ČD 242 220 ist mit R 654 “Hejtman“ abfahrtbereit.
Mit 6 Minuten Verspätung fuhr der Zug um 10:10 Uhr ab. Während meine Reisegruppe sich lang machte wechselte ich ins Nachbarabteil, um die Fahrt am offenen Fenster zu genießen. Zwischenzeitlich riss die Wolkendecke immer wieder auf und die Sonne kam zum Vorschein.
ČDC 751 316 und 743 005 in Protivín.
Zugkreuzung mit ČD 242 279 und Os 8005 nach České Budějovice in Ražice.
Einfahrt in Plzen hl.n.. Der Zug bestand komplett aus Bautzener UIC-Y-Wagen.
Der Lokführer legte sich ins Zeug und so erreichten wir 3 Minuten vor Plan um 11:54 Uhr viel zu schnell Plzeň. Wir alle wären gern noch ein Stück mit dem Zug gefahren, so gemütlich war es während der Fahrt. In Plzeň hatten wir jetzt 2 Stunden geplanten Aufenthalt.
Nachdem wir unser Gepäck verstaut hatten, liefen wir in die Altstadt. Erster Anlaufpunkt war die St.-Bartholomäus-Kathedrale, von derem Turm man einen sehr schönen Überblick über die Stadt bekommt. Der Turm ist mit 103 m der höchste Kirchturm in Tschechien.
St.-Bartholomäus-Kathedrale
Blick auf dem Bahnhof.
Plzeň hat eine schöne Altstadt. Unser Aufenthalt reichte vollkommen aus, um sie zu erkunden. Wir waren wieder rechtzeitig am Bahnhof, als ČD 362 108 mit dem Rx 760 “Vyšehrad“ aus Prag um 13:49 Uhr einfuhr. Mit ihm wollten wir nun bis Cheb fahren.
Im Wagen 369, einem Bee238 (CZ-ČD 61 54 20-70 505-0), nahmen wir unsere reservierten Plätze ein. Während meiner Eisenbahnreisen durch Tschechien war ich bisher noch nicht in einem Wagen der Gattung Bee238 unterwegs gewesen. An diesem Wochenende war es nun schon das dritte Mal. Alle 3 Wagen trugen auch noch die alte Rot-Lichtgraue-Lackierung. Überrascht war ich von der Laufruhe der Wagen.
Pünktlich um 14:04 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. Leider hatte die Minibar den Zug in Plzeň verlassen. Wir wollten doch für etwas Umsatz sorgen und unser Kleingeld noch loswerden. Wir saßen in Fahrtrichtung rechts und hatten eine schöne Aussicht auf das Tal der Mže. Ich genoss die letzten Kilometer im lokbespannten Reisezug, bevor es ein Wiedersehen mit der deutschen Triebwagenwelt gab.
Pünktlich erreichten wir Cheb um 15:23 Uhr. Nach kurzen Aufenthalt setzten wir unsere Fahrt mit der Oberpfalzbahn aus Marktredwitz nach Hof um 15:37 Uhr fort. Nachdem der Triebwagen anfänglich noch leer war, wurden wir in Františkovy Lázně von eine Horte Rentnerinnen umzingelt. In Rehau verließ der “Haufen aufgescheuchter Hühner“ den Zug und wir hatten die letzten Kilometer bis Hof wieder unsere Ruhe.
DLB 1648 203 nach der Ankunft aus Cheb in Hof Hbf.
Nach 66 Minuten erreichten wir Hof Hbf um 16:43. Hier hatten wir jetzt einen kleineren Aufenthalt von 45 Minuten. Ich nutzte die Zeit für einen Ausflug auf die Bahnhofsbrücke, sah dem Alex bei der Bereitstellung zu und träumte wieder einmal davon, dass er statt nach München nach Dresden fahren würde. Zwischenzeitlich kam auch der Triebwagendoppel der MRB aus Dresden eingefahren.
Blick von der Bahnhofsbrücke auf den ALX 84121 nach München und RE 26989 nach Dresden Hbf.
Wir suchten uns im vorderen Fünfteiler einen Platz. Unsere Abfahrt verzögerte sich noch etwas, da wir auf Anschlussreisende warteten und mit 10 Minuten Verspätung setzte sich der Triebwagen um 17:37 Uhr in Bewegung. Die Sonne hatte sich mittlerweile komplett durchgesetzt und die Wolken waren verschwunden. Es folgte bei nun herrlichem Wetter die Fahrt durch das Vogtland.
Blick von der Göltzschtalbrücke auf deren Schatten und Mylau.
Bei der Ankunft in Reichenbach hatten wir unsere Verspätung wieder aufgeholt als eine Durchsage kam, dass sich die Weiterfahrt unbestimmt verzögert. Kurz darauf kam der Triebfahrzeugführer durch den Zug und informierte, dass im hinteren Triebwagen zwei Personen “durchdrehen“. Es werde auf das Eintreffen der Polizei gewartet. Die Bundespolizei kam dann auch nach einer gefühlten Ewigkeit und geleitete zwei junge Männer aus dem Zug. Es gab noch eine Weile Diskussionen auf dem Bahnsteig bis die zwei Herren von der Polizei mitgenommen wurden und wir unsere Reise mit 45 Minuten Verspätung fortsetzen konnten. Was genau vorgefallen war haben wir nicht mitbekommen.
Um 19:50 Uhr erreichten wir nach 953 km wieder Chemnitz Hbf. Es war ein schönes Wochenende mit einer entspannten Bahnfahrt, sehr schönen historischen Städten und einer tollen Landschaft. Meiner Reisegruppe hat es gefallen, diese Ecke kennen gelernt zu haben.
Anfang September unternahmen wir mit Freunden einen Wochenend-Städte-Trip. Die Planung dazu lag dabei ganz in meiner Hand, einziger Wunsch meiner Reisegruppe: Die Reise sollte per Bahn erfolgen! Nichts leichter als das! Welches Land bietet sich von Chemnitz da besser an als Tschechien. Da meine Reisegruppe bisher nur Prag kannte war es an der Zeit, ihren Horizont zu erweitern. Nachdem Ende August das Wetter uns mit 30 °C und viel Sonnenschein verwöhnte, gab es einen Tag vor unserer Reise einen Wetterumschwung. Die Temperatur halbierte sich und es wurde viel Regen, dicke Wolken und keine Sonne für die nächsten Tage gemeldet.
01.09.2017
Wir starteten um 13:30 Uhr mit der RB 26919 der MRB nach Dresden. Ab da sollte es mit dem EuroCity nach Tschechien gehen. Da ich die Auslastung am Freitagnachmittag nicht einschätzen konnte, hatten wir vorsichtshalber Platzkarten über die ČD gekauft. Am Bahnsteig 1 in Dresden angekommen, wurden wir durch ein Aufgebot der Polizei empfangen. Was ich nicht wusste: Am Abend spielte Deutschland gegen Tschechien in Prag. Ich ahnte schlimmes, sah den Zug überfüllt mit Fußballfans aus Berlin kommen und war über unsere gekauften Platzkarten sehr froh. Mit leichter Verspätung kam der EC 175 “Robert Schuhmann“ aus Berlin eingefahren und meine Sorge war völlig unbegründet: Der Zug war durchschnittlich gefüllt. Die Fußballfans beschränkten sich fast ausschließlich auf ein paar Altherrengruppen.
ČD 371 015 setzte an den Zug und wir bezogen unser Abteil im Wagen 256, einem Bmz241 der ČD (CZ-ČD 73 54 21-91 033-3). Die Abfahrt verzögerte sich etwas. Mit 10 Minuten Verspätung setzte sich der Zug um 15:18 Uhr in Bewegung. Zu meiner Freude hing am Zugschluss als Wagen 259 ein Bimdz268 (D-DB 51 80 84-90 012-6) der DB. Dieser kommt vorübergehend im EC 175 planmäßig anstelle eines Bdmpz227 der ČD zum Einsatz. So verließ ich hinter Pirna meine Reisegruppe, denn das Elbtal wollte ich trotz leichtem Regen und kühlen Temperaturen am offenen Fenster an mir vorbei ziehen lassen. Ich überlegte, wann ich das letzte Mal das Elbtal durch ein offenes Zugfenster gesehen habe und stellte fest, dass es 1990 im D 477 “Istropolitan“ auf dem Weg nach Bratislava war. Lang ist es her.
Blick auf den EC 175 und die Stadtkirche von Königstein.
In Bad Schandau stieß ich dann wieder zu meiner Reisegruppe. Nachdem wir die Grenze passiert hatten, machten wir uns auf dem Weg in den Speisewagen. Der Zug war zu ca. 80 % gefüllt und auch im Speisewagen, einem WRmz815 (CZ-ČD 73 54 88-91 001-0), gab es noch einen freien 4er-Tisch für uns. Wir bestellten den für mich schon Klassiker im Speisewagen: Schnitzel mit Bratkartoffeln. Das Speisewagenpersonal machte einen etwas lustlosen Eindruck. Das angerichtete Essen spiegelte das etwas wieder, schmeckte aber sehr gut. Am Nachbartisch war eine Gruppe Fußballfans dabei, ihre mitgebrachten Bierflaschen lautstark zu leeren. Von Flasche zu Flasche wurden sie ruhiger, bis sie vor Prag dann alle verstummten und sich an ihrem letzten Bier fest hielten. Es war wohl das Ein oder Andere zu viel.
Mein Klassiker im Speisewagen: Schweineschnitzel mit Bratkartoffeln.
Als Nachtisch bestellten wir dann noch eine leckere Krautsuppe. Passend zu unserem Ausflug hatte die JLV Südböhmische Spezialitäten auf der Karte. Satt und zufrieden erreichten wir mit 15 Minuten Verspätung um 17:32 Uhr Praha-Holešovice. Hier stiegen wir Bahnsteiggleich in den Ex 1547 “Váša Príhoda“ in Richtung Linz um. Normalerweise führt dieser Zug den Kursschlafwagen nach Zürich mit. Wegen einer Streckensperrung zwischen Rybnik und Linz und dem einhergehenden Schienenersatzverkehr fehlte der Wagen leider.
Umstieg in Praha-Holešovice bei strömenden Regen.
“Václav“ (ČD 371 015) mit dem EC 175 “Robert Schuhmann” in Praha-Holešovice. Auf der Lok war ein Triebfahrzeugführer der DB.
Auf der anderen Seite stand ČD 380 002 mit dem Ex 1547 “Váša Príhoda“.
Im Wagen 370, einem Bee238 (CZ-ČD 61 54 20-70 539-9), hatten wir 4 Plätze reserviert. Dies ist in Tschechien bei gleichzeitigem Fahrkartenkauf in vielen Zügen kostenlos. Pünktlich setzte sich der Zug um 17:42 Uhr in Bewegung. Erster Zwischenstopp war Praha hl.n.. Hier füllte sich der Zug zum Freitagabend ordentlich. Wir bekamen zwei junge Tschechinnen mit ins Abteil, die ununterbrochen schnatterten.
Der Zug war pünktlich unterwegs, hielt noch einmal in Tábor und erreichte 5 Minuten vor Plan um 19:55 Uhr České Budějovice.
ČD 380 002 nach der Ankunft in České Budějovice.
Hier endete unsere Fahrt für heute. Wir hatten Zimmer für die nächsten 2 Nächte in einem Hotel in der Altstadt gebucht. Der Regen hatte aufgehört und so liefen wir durch die leergefegten Gassen ins Zentrum der 93.000 Einwohner Stadt.
Blick in das Empfangsgebäude von České Budějovice.
Von Chemnitz bis České Budějovice nutzten wir ein First-Minute-Europe Ticket der ČD für 24 Euro pro Person.
02.09.2017
Am Samstag stand dann Sightseeing auf dem Programm. Erstes Ziel des Tages sollte Český Krumlov sein. Um kurz vor 10 Uhr waren wir wieder auf dem Bahnhof in České Budějovice, als ČD 362 126 mit den Ex 531 “Josef Seidel“ von Praha-Holešovice stolze 8 Minuten vor Plan einfuhr. Diesen Zug wollten wir bis Český Krumlov nutzen. Der Zug wurde von E- auf Dieseltraktion umgespannt und ČD 754 078 hatte nun die Aufgabe, den Zug zu befördern. Im Wagen 370, wieder einem Bee238 (CZ-ČD 61 54 20-70 536-5), fanden wir ein freies Abteil.
ČD 754 078 hatte an den Ex 531 “Josef Seidel“ gesetzt.
ČD 380 012 kam mit dem OS 3800 “Donau Moldau“ aus Richtung Linz eingefahren.
Noch 13 Minuten bis zur Abfahrt.
Der Himmel zeigte sich wolkenverhangen, Regen war aber nicht in Sicht. Pünktlich fuhr der Zug um 10:13 Uhr ab. Für die 31 km benötigte er 35 Minuten und so erreichten wir 2 Minuten vor Plan Český Krumlov um 10:48 Uhr.
ČD 754 078 ist in Český Krumlov angekommen.
In Český Krumlov wurde aus dem Ex 531 “Josef Seidel“ der Rx 631 “František Seidel“ nach Nové Údolí. Außerdem fand eine Zugkreuzung mit dem Os 8106 von Horní Planá nach České Budějovice statt. Dieser, bestehend aus Taucherbrille, Bdmteeo294 und Ds952 musste noch bildlich festgehalten werden. Die Tage der ČD im Böhmerwald sind gezählt.
Einfahrt von ČD 754 063 mit dem 5 Minuten verspäteten Os 8106 in Český Krumlov.
Anschließend erfolgte die Ausfahrt von ČD 754 078 mit dem Rx 631 “František Seidel“ nach Nové Údolí.
Nachdem die Fotos auf der Speicherkarte waren, liefen wir in die historische Altstadt von Český Krumlov. Diese wird seit 1992 als Kulturdenkmal auf der Liste des UNESCO-Welterbes geführt und gilt als die schönste Stadt Tschechiens. Heute ist die Altstadt fest in Hand der Touristen und im Sommer wohl hoffnungslos überlaufen. Wahrscheinlich auf Grund des Wetters bei unserem Besuch hielt sich der Besucheransturm ab er in Grenzen. Erstes Ziel war das Schloss, welches nach der Prager Burg der zweitgrößte historische Bau in Tschechien ist.
Blick vom Schlossturm auf Schloss und Moldau.
Die Altstadt, bestehend aus über 300 historischen Häusern, liegt an beiden Ufern der Moldau, die hier eine Flussschleife bildet.
Die historische Altstadt.
Die 1767 errichtete Mantelbrücke und der Schlossturm.
Mit der Pünktlichkeit wollte es in der Slowakei nicht so richtig klappen. Die Ankunft des R 956 “Borišov“ aus Zvolen verschob sich von 19:25 Uhr auf 19:47 Uhr. Der Kursschlafwagen nach Prag hing am Zugschluss. Da wir ihn ja bereits am Morgen in Žilina gesehen hatten wussten wir, dass es wie geplant ein WLAB822 (CZ-ČD 51 54 70-40 199-0) sein wird.
Einfahrt von ZSSK 754 033 mit dem R 956 “Borišov“ von Zvolen nach Žilina.
Am Zugschluß hing der WLAB822 CZ-ČD 51 54 70-40 199-0.
Wir stiegen ein und standen erstmal vor einer verschlossenen Gangtür. Es dauerte etwas, bis der Schlafwagenbetreuer uns die Tür öffnete. Der Zug fuhr sofort ab und machte etwas Verspätung gut, da er im Normalfall 9 Minuten Aufenthalt in Banská Bystrica hätte. Gebucht hatten wir ein Double im Abteil 8. Im Abteil herrschte ein molliges Raumklima, der Wagen stand ja den ganzen Tag in der Sonne.
Schnell stellten wir fest, dass außer uns niemand in Banská Bystrica zugestiegen war. Auch aus Zvolen brachte der Wagen keine Fahrgäste mit. Auf unsere Nachfrage bestätigte uns der Betreuer, dass wir diese Nacht die einzigen Gäste seien. Wir kamen mit ihm ins Gespräch und fanden heraus, dass wir quasi Nachbarn sind, da er aus Karlovy Vary kam. Dann fragte ich ihn kurzerhand, ob wir nicht zwei Abteile bekommen könnten, wenn der Schlafwagen eh leer ist. “No Problem“. Dann gab er uns noch ein Bier aus, zog seine Dienstkleidung aus und verschwand im Abteil 9. Er hatte scheinbar heute Morgen schon Feierabend gemacht, denn nicht einmal der Abfallbehälter im von uns gebuchten Abteil war nach der Hinfahrt geleert. Uns war es egal, wir hatten 2 Single-Abteile zum Double-Preis und einen ganzen Görlitzer für uns allein.
Durchfahrt in Ul‘anka.
Blick von der Brücke auf den Bahnhof von Ul‘anka auf der anderen Talseite.
Zugkreuzung in Harmanec jaskyňa mit ZSSK 754 014 und 754 083 mit R 347 “Detvan“ von Ostrava nach Zvolen.
Die Fahrt über die von 1936 bis 1940 erbaute Strecke hinauf zum Malý Šturec war wieder spektakulär. Die Bahn schraubt sich richtig nach oben um an Höhe bis zum Čremošné-Tunnel, dem mit 4697m längsten Eisenbahntunnel der Slowakei, zu gewinnen. Vor Horna Stubna verlässt die Strecke den Wald und biegt ins Tal der Turiec nach Norden in Richtung Vrútky ein. Wie bei unserer Rundfahrt 2 Jahre zuvor fuhren wir am offenen Fenster wieder in den Sonnenuntergang.
Fahrt in den Sonnenuntergang.
Wir erreichten Žilina mit 17 Minuten Verspätung um 21:23 Uhr. Der Schlafwagen wurde noch einmal rangiert und blieb nun bis zur Ankunft des EN 444 “Slovakia“, welcher uns kurz nach Mitternacht mit nach Praha hl.n. nehmen sollte, hier stehen. Wir beobachteten noch etwas das Geschehen auf dem Bahnhof während unser Schlafwagenbetreuer in seinem Abteil laut Heavy Metal Musik hörte.
Abendstimmung in Žilina mit dem abfahrbereiten REx 762 “Cassovia“ nach Trenčin.
Nachdem ich mich hingelegt hatte schlief ich schnell ein. Um kurz vor Mitternacht wurde ich durch das ansetzen der Rangierdiesellok, welche den ganzen Wagen zum Vibrieren brachte, geweckt. Wir wurden an den EN 444 rangiert, welcher Žilina pünktlich 23:50 Uhr erreicht hatte.
24.06.2017
Zur geplanten Abfahrtszeit um 0:12 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung und ich schlief schnell wieder ein. Ich wurde noch zweimal beim Rangieren in Bohumín und beim Fahrtrichtungswechsel in Přerov ganz kurz wach. Mittlerweile war trotz geschlossenen Fensters auch die Wärme aus meinem Abteil entwischen und ich komplett unter die Bettdecke gekrochen. Wir schliefen richtig gut, der alte Görlitzer hat einfach die bequemsten Betten und das gemütlichste Abteil. Bei der Ankunft in Pardubice weckte ich auf und beschloss auch wach zu bleiben. Ich öffnete das Fensterrollo und die aufgehende Morgensonne lachte mir ins Gesicht. Es sollte wieder ein schöner, aber nicht mehr so heißer Tag werden.
Die Morgensonne schien direkt auf mein Bett.
Der WLAB822 machte einen sehr gepflegten Eindruck. Er hatte seine letzte Revision erst am 18.05.2017. Die ČD hat insgesamt noch 9 Wagen im aktiven Bestand. Die Wagen bekamen erst 2014 neue Teppiche, Vorhänge und die Betten wurden mit neuem Stoff im Design der ersten 1. Klasse bezogen. Die Steckdose im Spiegelschrank funktioniert aber im Gegensatz zum WLAB der ZSSK nicht. Wir bekamen unser Frühstück, aber weder Kaffee noch Tee dazu. Es gab angeblich kein heißes Wasser.
Mein Abteil Nr. 7, Platz 41.
Frühstück bei der JLV: Mehrkornbrot, Butter, Marmelade, Waffel und Orangensaft.
ČD 150 225 hatte den Zug in Bohumín übernommen und zog in bis Praha hl.n., hier kurz vor Praha-Libeň.
Blick auf den Praha Masarykovo nádraží.
Wir genossen die letzten Kilometer am offenen Fenster immer mit dem Gedanken, dass es wohl die letzte Fahrt in einem WLAB822 gewesen sein könnte. Pünktlich um 06:33 Uhr erreichten wir Praha hl.n. Da wir bis zur Abfahrt des EC in Richtung Dresden keine 2 Stunden warten wollten, sollte es auf der anderen Elbseite bis Ústí nad Labem gehen, um ab da den EC 176 “Johannes Brahms“ zu benutzen.
So fuhren wir um 07:07 Uhr mit dem R 943 bis Lysá nad Labem. Für die 32 minütige Fahrt nahmen wir ein einem ABpee347 (CZ-ČD 61 54 30-30 004-1) Platz. Dieser 1./2. Klasse Wagen entstand 2013 bei PESA aus einem Bdt279 und sorgte für etwas Diskussion, da der Sitzplatzabstand in der 1. Klasse mit 46 cm der geringste in allen Fahrzeugen der ČD ist.
ČD 163 072 hatte die Aufgabe den R 943 nach Hradec Králové zu ziehen. Wir nutzen den Zug bis Lysá nad Labem.
In Lysá nad Labem angekommen hatten wir direkt Anschluss an den R 794 nach Ústí nad Labem západ. Die letzten 96 km am offenen Fenster standen an. Mit 2 Minuten Verspätung kam der Zug um 07:53 Uhr aus Kolín. Die Rychlík der Linie R 23 (Kolín - Ústí nad Labem) bestehen in der Regel aus einem Steuerwagen Bfhpvee295, einem Großraumwagen Bdtee276 und einem 1./2. Klasse Abteilwagen AB349. Im AB349 (CZ-ČD 51 54 39-41 020-7) nahmen wir Platz und hatten das Abteil ab Mělnik für uns.
Einfahrt des R 792 in Lysá nad Labem. ČD 163 094 schob den Zug nach Ústí nad Labem západ. Links der Os 6406.
In Stará Boleslav steht dieses schöne Empfangsgebäude.
Kostel sv. Vojtěcha in Počaply. Die Elbe war ruhig wie ein See.
Wie näherten uns dem Porta Bohemica und damit dem Beginn des Elbtals.
Das Stauwerk von Ústí nad Labem.
Wir überquerten die Elbe und hatten Ústí nad Labem erreicht.
Viel zu schnell waren wir um 09:17 Uhr in Ústí nad Labem západ angekommen. Der Perspektivwechsel auf das Elbtal hat uns sehr gefallen. Mit dem Os 16507 aus Bílina um 09:20 Uhr hatten wir direkten Anschluss nach Ústí nad Labem hl.n.. Für die 693 km von Banská Bystrica bis Ústí nad Labem nutzten wir ein First-Minute-Europe der ČD für 13 Euro pro Person. Dazu kamen dann noch die Bettkarten für das gebuchte Double im Schlafwagen für 18 Euro pro Person.
ČD 163 094 mit dem R 792 nach der Ankunft in Ústí nad Labem západ.
Einfahrt des Os 16507. Bahnfahren in Tschechien hat seinen ganz eigenen Reiz.
Angekommen in Ústí nad Labem hl.n. hatten wir 20 Minuten Aufenthalt. Mit 5 Minuten Verspätung kam ČD 371 015 mit EC 176 “Johannes Brahms“ nach Hamburg-Altona eingefahren. Wir versuchten unser Glück wieder im Wagen 256, einem Bmz245 (CZ-ČD 73 54 21-91 017-6) und fanden auch ein freies Abteil zur Elbseite. Um 09:46 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung und brachte uns zurück nach Sachsen.
Einfahrt von ČD 371 015 mit EC 176 “Johannes Brahms“ in Ústí nad Labem hl.n..
Blick auf Bad Schandau.
Mit 2 Minuten Verspätung erreichten wir Dresden Hbf um 10:45 Uhr. Die letzte Etappe unserer Rundreise war dann der RE 26974 um 10:52 Uhr nach Hof Hbf. Der Zug bestand aus zwei fünfteiligen MRB 1440.
Wir waren wieder in der deutschen Triebwagenwelt angekommen.
Nach 2419 km, 76:26 h und 22 benutzen Zügen stiegen wir um 11:42 Uhr in Flöha aus, unsere Rundfahrt endete hier. Von Ústí nad Labem hatten wir für die letzte Etappe ein Europa Spezial der DB für 14 Euro pro Person genutzt.
Es war, trotz der teils hohen Temperaturen, eine sehr schöne Rundreise durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Es hat sehr viel Spaß gemacht. Besonders die Strecke von Veselí nad Lužnicí über Jihlava bis Náméšť nad Oslavou hat uns sehr gefallen. Auch die Fahrt in Sonnenunter- und aufgang im Görlitzer Schlafwagen werde ich so schnell nicht vergessen. Spannend bleibt, wie sich der Nachtzugverkehr in Tschechien und der Slowakei entwickelt. Nach den aktuellen Erkenntnissen wird es wohl die beiden von uns genutzten Schlafwagenverbindungen nächstes Jahr nicht mehr geben.
Ich schlief etwas unruhig, wahrscheinlich fehlte das Rollgeräusch. Die Temperatur im Abteil war in Ordnung, wir konnten ja bei geöffnetem Fenster schlafen. Leider wurden wir regelmäßig wach, da sich direkt vor unseren Fenstern zwei ausgeprägte Schienenstöße in den Durchfahrtsgleisen befanden und der Verkehr nicht ruhte. Um 4 Uhr wurden wir dann durch ein heftiges Gewitter geweckt. Ich schaute kurz aufs Handy und stellte fest, dass der EN 445 “Slovakia“ aus Praha, welcher uns ab Žilina mit nach Košice nehmen sollte, mit 74 Minuten Verspätung angezeigt wurde. “Na toll“ dachte ich und schlief wieder ein. Als ich um 6 Uhr wach wurde standen wir immer noch in Žilina und es regnete. Der EN 445 hatte mittlerweile 130 Minuten Verspätung und gerade die Grenze bei Čadca passiert.
Guten Morgen verregnetes Žilina.
Der Regen sorgte nach den letzten beiden warmen Tagen für etwas Abkühlung. Um 06:25 Uhr holte die Rangierlok unseren Wagen ab. Ich schaute aus dem Fenster und sah, dass ČD 150 221 mit dem EN 445 “Slovakia“ in Žilina angekommen war. So gleich rangierte sie den Kurswagen nach Zvolen an den R 945 “Strečno“. Gleichzeitig wurden wir an den EN 445 gesetzt. Wir konnten so schon einmal einen Blick auf unsere Unterkunft für die nächste Nacht werfen. Wie geplant war es ein WLAB822 der ČD. Im Wagen waren alle Abteile belegt.
Während ČD 150 221 den Kurswagen nach Zvolen (der 2. Wagen) an R 945 rangierte wurden wir an den EN 445 gesetzt.
Um 06:42 Uhr, mit 127 Minuten Verspätung, setzten wir unsere Reise fort und starteten in den dritten Tag. Das Gewitter, welches am Morgen über Žilina gezogen war, hatte in der Nacht für erhebliche Beeinträchtigungen im Bahnverkehr in Tschechien gesorgt. Es soll wohl ein Blitz in ein Bahnstromwerk eingeschlagen sein und dadurch sei der Bahnverkehr zum Erliegen gekommen meinte unser Schlafwagenbetreuer.
Wir schauten uns erstmal bei Tageslicht in unserem Görlitzer Schlafwagen (SK-ZSSK 51 56 70-40 020-6) um stellten fest, dass es sich um einen aus der Lieferserie von 1978 handelte. Man sah dem Wagen sein hohes Alter an und vor allem der Zustand der Toiletten war schon grenzwertig. Aber, die Steckdose im Spiegelschrank funktionierte und wir konnten die Batterien von Handy und Foto laden! Neben uns waren noch 3 Abteile belegt. Ein Vater mit zwei Kindern, sowie eine junge Frau und ein Mitarbeiter der Bahn, der zwischendurch auch ein Stück auf der Lok mitgefahren war. Der Eisenbahner fuhr wie wir bis Košice, die Anderen stiegen in Poprad-Tatry aus.
Frühstücksbox: Süßer Blätterteig, salzige Reisewaffeln und Kekse mit Nußgeschmack sind eine interessante Zusammenstellung.
Mein Abteil Nr. 7 mit Vorhängen aus einer vergangenen Zeit.
Durch die abziehende Gewitterfront waren die Berge leider wolkenverhangen. Am Abend vorher hatte ich mich gefreut, die Hohe Tatra am offenen Fenster im Morgenlicht vorbeiziehen zu sehen. Der Wetterbericht hatte ja Sonne satt für die Tage unserer Rundfahrt gemeldet. Am Anfang war nichts vom “kleinsten Hochgebirge der Welt“ zu sehen. Die Wolkenlücken wurden aber größer, je weiter östlich wir fuhren. Langsam schauten auch die Gipfel heraus und hinter Svit war der Blick auf die Berge dann mehr oder weniger frei.
Blick über einen Teil des Liptovská Stausee auf die Niedere Tatra.
Langsam kamen die Gipfel der Hohen Tatra aus den Wolken.
Zwischen Svit und Poprad war der Blick auf die Hohe Tatra bis auf das vorgehangene Wolkenband dann frei.
Hinter der Lok lief der Kurswagen Wien – Košice.
Je mehr wir uns Košice näherten, desto größer wurden die Wolkenlücken im Himmel und die Sonne kam wieder hervor.
Durchfahrt durch Margecany.
Wochenendhaus am Wasser mit Bahnblick. Das könnte mir gefallen.
Kysak, wo es für jedes Gleis auch einen Bahnsteig gibt.
Um 09:45 Uhr erreichten wir mit 124 Minuten Verspätung Košice. Für die 364 km von Piešťany bis hier her hatten wir 12:51 h benötigt. Durch die Verspätung war unser Tagesplan ein wenig durcheinander geraten. Ursprünglich hatten wir vor, um 09:23 Uhr mit dem R 812 “Gemeran“ weiter nach Zvolen zu fahren, um den Tag dann um Zvolen und Banská Bystrica zu verbringen. Der nächste Zug nach Zvolen über die Südstrecke fuhr erst um 13:23 Uhr. So blieb uns etwas mehr Zeit, die zweitgrößte Stadt der Slowakei zu besichtigen. Košice hat mit 240.000 Einwohnern in etwas so viel wie unsere Heimatstadt Chemnitz (248.000). Im Gegensatz zu Chemnitz ist Košice aber ein bedeutender Eisenbahnkonten und nicht nur noch ein Nahverkehrshaltepunkt.
Košice war erreicht.
Unser Langschläfer-Kurswagen der letzten Nacht: WLAB SK-ZSSK 51 56 70-40 020-6.
Os 8807 mit dem Kurswagen Bratislava – Lviv.
Wir gaben unsere Rucksäcke in der Gepäckaufbewahrung ab (1,50 Euro pro Rucksack), kauften uns noch etwas zum Frühstück, da der Inhalt aus der Plastebox schwer als Solches zu bezeichnen ist und liefen in die Altstadt. Von der Aussichtsplattform im Nordturm des St.-Elisabeth Dom, welcher die größte Kirche der Slowakei ist, bot sich ein schöner Ausblick über die Stadt.
Rodošto: Das Gedenkhaus mit der Statue für II. Rákóczi Ferenc.
Handwerkergäßchen Hrnšiarska.
Das historische Rathaus von Košice.
Blick von oben auf Košice mit dem Staatstheater.
Wir kehrten langsam in Richtung Bahnhof zurück. Hier war zum Freitagmittag inzwischen ordentlich Betrieb. An den Fahrkartenschaltern bildeten sich lange Schlangen. Wir stellten uns mit an und überlegten kurz, ob wir evtl. für die 254 km lange Fahrt nach Banská Bystrica Fahrkarten 1. Klasse kaufen sollten, da der Zug wohl zum Wochenendbeginn sehr voll werden würden. Wir entschlossen uns dann aber doch für Fahrkarten 2. Klasse via Zvolen (11,42 Euro Normal, 5,71 Euro FIP). Diese Entscheidung sollte sich kurz danach als richtig herausstellen.
Als wir die Treppe aus der Unterführung zum Bahnsteig 3 hinauf kamen, fiel unser erster Blick auf den EN 443 „Bohemia“, welcher Košice mit über 180 Minuten Verspätung erreicht hatte. Der Zug fuhr nicht sofort weiter nach Hummené sondern stand noch eine Stunde, bevor er, verstärkt durch zwei als Sitzwagen genutzte Liegewagen, als Rex 1903 “Kremenec“ um 13:01 Uhr die letzte Etappe seiner Reise antrat.
Auf der anderen Seite stand der R 814 “Slatina“ nach Bratislava hl.st., welchen wir bis Zvolen nutzen wollten. Er bestand aus 4 klassischen Abteilwagen und einem Halbgepäckwagen aus Bautzen. Statt des 1. Klasse Wagen hing ein modernisierter 2. Klasse Wagen der Gattung Beer. Wir waren froh, keine Fahrkarten 1. Klasse gekauft zu haben. Da die Temperatur schon wieder auf die 30 °C zu ging und es zudem sehr schwül war, entschlossen wir uns für die mehrstündige Fahrt im klimatisierten Beer (SK-ZSSK 61 56 20-70 054-7) Platz zu nehmen.
Links ZSSK 757 024 mit den EN 443/Rex 1903 nach Hummené und rechts ZSSK 757 018 mit dem R 814 “Slatina“.
Den allgemeinen Pflegezustand der unmodernisierten Wagen empfand ich bei der ČD wesentlich besser als bei der ZSSK.
Mit 2 Minuten Verspätung setzte sich der Zug um 13:25 Uhr in Bewegung. Wir teilten uns das Abteil auf der gesamten Strecke mit 2 jungen Slowakinnen. Durch die verspiegelten Scheiben des Wagens war einen fotografieren leider fast unmöglich.
bei Plešivec
bei Jesenské
Wir waren nur wenige Minuten nach Plan unterwegs. Da der Gegenzug Verspätung hatte wurde die Zugkreuzung zwar von Lušenec nach Lovinobaša verlegt, wir mussten aber trotzdem ein paar Minuten warten. So kamen wir mit 14 Minuten Verspätung um 17:05 Uhr in Zvolen osob.st. an. Unser direkter Anschluss, der R 839 “Urpín“ von Bratislava hl.st. nach Banská Bystrica hatte auch etwas Verspätung und so konnten wir diesen noch erreichen und unsere Fahrt direkt fortsetzen. Wir entschlossen uns für die verbleibenden 2 Stunden unsere Rucksäcke nicht in der Gepäckaufbewahrung abzugeben und stiegen in Banská Bystrica mesto um 17:32 Uhr aus.
Von der Station Banská Bystrica mesto sind es nur wenige hundert Meter bis in die Altstadt. Die Stadt selbst ist mit 79.000 Einwohnern die fünftgrößte der Slowakei und gilt als heimliche Sommerhauptstadt. Die meisten historischen Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich um den Platz des Slowakischen Nationalaufstandes (Námestie SNP), wohin unser Weg führte.
Blick vom Námestie SNP auf Os 7335 nach Zvolen und das Ehrenmal für die 1945 gefallenen sowjetischen Soldaten.
Die schiefe Turmuhr mit einer um 40 Zentimeter geneigten Spitze und die Stadtburg.
Denkmal für den slowakischen Nationalaufstand.
Banská Bystrica hat eine wirklich sehr schöne, sehenswerte Altstadt. Vorbei am Denkmal für den slowakischen Nationalaufstand liefen wir in aller Ruhe die 1,5 km zum Bahnhof. Nach einem Abstecher in den Supermarkt neben dem Bahnhof machten wir es uns auf einer Bank auf dem Bahnsteig neben James Bond gemütlich. Die Abendsonne sorgte für ein schönes Licht, die Temperatur betrug 27 °C. Die Heimreise stand an und unser Schlafwagen sollte um 19:25 mit dem R 956 “Borišov“ aus Zvolen in Banská Bystrica ankommen.
Wir schliefen bis 7 Uhr, frühstückten im Hotel und machten uns kurz nach 8 Uhr auf zum Bahnhof. Der Himmel war blau, nur ein paar Schleierwolken waren unterwegs und die Temperatur hatte am Morgen die 20 °C schon locker überschritten.
Unsere Fahrt sollte weiter auf der zum Fahrplanwechsel 2016/17 eingeführten Linenbezeichnung R 11 (Plzeň – Brno) gehen. Unser erster Zug des Tages war der R 653 “Junák“, welcher aus Strakonice kam und weiter nach Brno hl.n. fahren sollte. Wir konnten den Zug aber nur bis Náméšť nad Oslavou nutzen, denn ab da bis Brno gab es Schienenersatzverkehr wegen Bauarbeiten. Eigentlich sollten die Bauarbeiten bis 13.06.2017 beendet sein, wurden aber Anfang Juni bis 30.06.2017 verlängert.
Morgens am Bahnsteig 1 in Jihlava.
In Jihlava befindet sich Bahnsteig 1 wie üblich vor dem Empfangsgebäude. Aber Bahnsteig 2 und 3 befinden sich 200 m nördlich davon in gleicher Flucht zum Selbigen. Für unseren Zug war hier Fahrtrichtungswechsel und es wurde von Elektro- auf Dieseltraktion gewechselt. ČD 242 213 brachte den Zug ab České Budějovice hierher. Ab Jihlava übernahm ČD 754 019 die Fuhre.
Unser Zug fuhr vom Bahnsteig 2 ab. Dieser befindet sich nicht vor, sondern nördlich des Empfangsgebäudes.
Die “Blitzbrille“ ČD 754 019 kam aus dem Depot und war bereit für ihre nächste Aufgabe.
Der Zug war pünktlich und bestand gegenüber der geplanten Wagenreihung komplett aus Bautzner UIC-Y Wagen. Im modernisierten AB349 (CZ-ČD 51 54 39-41 041-3) fanden wir ein freies Abteil. Um 08:45 Uhr starteten wir mit 5 Minuten Verspätung in den 2. Tag.
Ein letzter Blick auf Jihlava.
Zum Teil zieren noch alte Freileitungsmasten die Strecke.
Die Fahrt ging durch eine wunderschöne Landschaft. Wir genossen es, diese am offenen Fenster an uns vorbei ziehen zu lassen. In Třebíč sahen wir die Basilika St. Prokop in Natur, nachdem sie letztes Jahr noch die Silhouette unseres Schlafwagen schmückte. Die Basilika ist der einzig erhaltene Bau des im 12. Jahrhundert gegründeten Klosters Mariä Himmelfahrt. Sie wurde 2003 zusammen mit dem jüdischen Viertel und dem jüdischen Friedhof in die UNESCO-Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit eingetragen.
Basilika St. Prokop in Třebíč.
Vladislav
Pünktlich erreichten wir Náméšť nad Oslavou um 09:46 Uhr und vor dem Empfangsgebäude warteten schon die Autobusse für den Schienenersatzverkehr. Die 55 minütige Fahrt über 40 km nach Brno startete auch sofort und führte mehr oder weniger parallel zur Bahnstrecke. An Dieser wurde überall fleißig gewerkelt. Angekommen in Brno hatten wir noch ein halbe Stunde bis zur Abfahrt des nächsten Zuges Zeit. Wir füllten unsere Wasservorräte auf, denn die Temperatur kratze an der 30 °C-Marke. Da die Strecke zwischen Brno hl.n. und Brno-Zidenice wegen Bauarbeiten gesperrt war, herrschte wenig Verkehr auf dem Bahnhof.
ČD 242 261 in Brno hl.n..
Blick auf das nördliche Gleisvorfeld mit dem Sperrscheiben im Streckengleis.
Weiter ging es für uns dann um 11:18 Uhr mit dem R 909 in Richtung Šumperk. Diesen nutzten wir für die nächsten 100 km bis Olomouc hl.n.. ČD 362 158 zog den Zug, bestehend aus Abteilwagen der Gattung Bd264 und AB349 und rekonstruierten Großraumwagen der Gattung Bdtee276. Im ersten Wagen hinter der Lok, einem Bd264 (CZ-ČD 50 54 29-41 496-2), bezogen wir wieder ein Abteil. Die Sitzpolster des Wagen waren im aktuellen Design, der Rest aber noch ursprünglich, inkl. brauner ČD-Vorhänge.
ČD 362 158 mit dem R 909 nach Šumperk in Brno hl.n..
Braune Vorhänge aber schon Sitzpolster im aktuellen Najbrt-Design.
Luleč mit dem Kostel svatého Martina
In Vyškov na Moravě war Zugkreuzung mit ČD 362 123 und R 910 nach Brno hl.n..
In Nezamyslice stand ČD 163 081 mit Os 3822 nach Olomouc hl.n.. Vor dem Bahnhof ist die Systemtrennstelle 25 kV AC / 3 kV DC.
Zugkreuzung in Blatec mit ČD 163 095 und Os 3721 nach Prostějov hl.n..
Auf die Minute pünktlich erreichten wir Olomouc hl.n. um 12:52 Uhr und hatten hier eine Stunde Aufenthalt bevor es mit dem Ex 127 “Becva“ über Horní Lideč in die Slowakei gehen sollte. Unsere Fahrkarte hatte bei der Zugbegleiterin für etwas Verwirrung gesorgt. Die Fahrkarte von Jihlava bis in die Slowakei hatte ich Online über die ČD direkt mit der Angabe über Brno und Olomouc gekauft. Auf der Fahrkarte war dann aber mit VIA <1154>BRNO*(KYJOV/PREROV)*HOR.LIDEC GR<1156> eine südlichere Route angegeben, gleichzeitig stand aber unter Fahrplan unsere gewählte Verbindung über Olomouc mit dem R 909.
Wir ließen uns auf einer schattigen Bank auf dem Bahnsteig nieder. Hier ließ es sich aushalten. Es wehte ein angenehmes Lüftchen und in einer Stunde wurde uns reichlich abwechslungsreicher Zugverkehr geboten, dass es nicht langweilig wurde.
PKPIC EP09-017 mit Ex 115 ”Cracovia”, Leo Express Stadler Flirt als LE 1357, ČD 151 014 mit Rx 889, ČD 680 005 als SC 507, ČD 460 079 als Os 3333 und ZSSK 350 007 mit Ex 127 “Becva“.
Mit 3 Minuten Verspätung fuhr ZSSK 350 007 um 13:52 Uhr mit dem Ex 127 “Becva“ aus Praha hl.n. nach Žilina in Olomouc ein.
Unser Magen knurrte und so wurde direkt Wagen 371, ein WRmee816 (CZ-ČD 61 54 88-81 012-3), aufgesucht. Der Speisewagen war leer, die drei JLV-Mitarbeiter saßen gelangweilt da. Dies sollte sich ändern, da wir nicht die Einzigsten mit Hunger waren. In Hranice na Moravě verließen dann zwei Mitarbeiter den Zug, so dass der Verbliebene ganz schön zu rotieren hatte. Wir bestellten Schweineschnitzel mit Bratkartoffeln, eines der letzten Gerichte, welches bei der JLV noch frisch zubereitet wird. Im WRmee816 ist die Küche durch eine große Glasscheibe abgetrennt und man konnte sehr schön zuschauen wie geklopft, paniert und gebraten wurde. Nach 30 Minuten war unser dann Essen fertig.
Schweineschnitzel mit Bratkartoffeln für 5,80 Euro.
Bis Horní Lideč leerte sich der Speisewagen wieder. Die Fahrt führte durch die Westkarpaten über die Grenze in die Slowakei.
Lysá pod Makytou
Mit 5 Minuten Verspätung erreichten wir Púchov um 15:53 Uhr und stiegen aus. Wir wechselten den Bahnsteig, denn um 16:09 Uhr sollte unsere Reise direkt weiter gehen. Es lagen noch 78 km bis zum Tagesziel Piešťany vor uns. Um 16:12 Uhr kam ZSSK 350 015 mit R 608 “Spišn“ von Košice nach Bratislava hl.st. eingefahren. Im Wagen 9, einem Bmeer (SK-ZSSK 61 56 21-70 076-9) fanden wir für die 55 minütige Fahrt ein Plätzchen. In Trenčín fuhren wir über die neue Brücke. Diese war am 23.05.2017 zunächst mit einem Gleis nach einigen Verzögerungen in Betrieb gegangen. Auf der alten Brücke wurden gerade die Gleise abgebaut.
Najbrt und Blonski auf einem Bild. ZSSK 350 007 mit für Ex 127 “Becva“ in Púchov.
Abfahrt für Ex 127 “Becva“ für seine letzte Etappe nach Žilina.
ZSSK 350 015 erreichte mit R608 “Spišn“ Púchov. Im Zug ist ein WRmee816 der ČD eingereiht.
Um 17:09 Uhr hielt der Zug in Piešťany. Von Jihlava bis hierher hatten wir ein First-Minute-Europe der ČD für 7 Euro pro Person genutzt. Ein unschlagbarer Preis für 421 km. Die Temperatur hatte den Höchstwert der Reise mit 33 °C erreicht.
In den Jahren 1988 und 1990 hatten wir in Piešťany unseren Sommerurlaub verbracht. Nachdem wir bei unserer ersten Rundfahrt 2014 durch Piešťany noch durchgefahren waren, wollten wir uns dieses Jahr etwas umschauen. Unsere Rucksäcke gaben wir am Fahrkartenschalter ab (1,50 Euro pro Rucksack) und begaben uns vor das Empfangsgebäude zur Bushaltestelle. Um 17:30 Uhr fuhren wir mit einem Bus der Linie 11, betrieben von DB Arriva, auf die Kurinsel.
Piešťany ist ein bekanntes Heilbad. Es gehörte bereits vor dem Ersten Weltkrieg zu den führenden Rheuma-Heilbädern Europas. Der Ort verfügt über 70 °C warme, schwefelige Thermalquellen. Der warme Waagschlamm wird für diverse Anwendungen gegen Gelenkschmerzen eingesetzt. Während sich am rechten Waagufer zahlreiche Geschäfte, Restaurants sowie der weitläufige Stadtpark befinden, liegt der Kurort mit den Kureinrichtungen und den Thermalquellen auf der linken Seite des Flusses auf der Kurinsel. Beide Teile werden mit der Kolonnadenbrücke verbunden, wo das Wahrzeichen und Wappen der Stadt zu sehen ist: Der Mann mit gebrochener Krücke.
Napoleon-Bad
Irma-Bad
Die Kolonnadenbrücke mit dem Wahrzeichen der Stadt: Der Mann mit gebrochener Krücke.
Von der Kurinsel liefen wir langsam zurück zum Bahnhof. Auch wenn die Sonne angenehm tief stand, war es immer noch sehr warm. Um kurz nach 20 Uhr hatten wir den Bahnhof erreicht und holten unsere Rucksäcke beim Fahrkarteschalter ab. Nachdem wir die Rücksäcke erhalten hatten, wollten wir noch eine fehlende Fahrkarte kaufen. Da hielt uns die Frau an der Fahrkartenausgabe, die uns gerade die Rucksäcke gegeben hatte, ein Schild hoch, dass sie jetzt von 20:10 Uhr bis 20:25 Uhr Pause hat. Wir sollten bitte später wieder kommen. Da unser Zug erst 20:54 Uhr fuhr, hatten wir keine Eile und setzten uns auf den Bahnsteig. Erinnerungen an die Urlaube wurden wach, als wir zur Abreise zur gleichen Uhrzeit hier saßen und auf den Ex 100 “Tatran“ von Košice nach Bratislava warteten.
Um 20:15 Uhr kam DB Arriva 845/945 101 und 845/945 103 als AEx 1043 von Praha hl.n. nach Nitra vorbei.
Die Nacht wollten wir im Langschläfer-Kurswagen nach Košice verbringen. Bei den günstigen Preisen in der Slowakei gönnten wir uns 2 Single-Abteile. Ich hatte Online bereits ein Slovak Express für 39 Euro und eine Reservierung für 25 Euro gekauft. Jetzt fehlte noch eine FIP-Fahrkarte 1. Klasse für 10,25 Euro. Ich machte mich also noch einmal auf dem Weg zum Fahrkartenschalter. Die Frau am Schalter schaute mich etwas ungläubig an und meinte, dass heute Abend kein Zug mehr nach Košice fährt. Ich entgegnete ihr, dass ich eine Reservierung für den Schlafwagen hätte. Darauf war sie der Meinung, dass jetzt kein Schlafwagen fährt. Ich zeigte ihr die Reservierung und sie schaute sie etwas verwirrt an, stellte aber fest, dass es tatsächlich einen Schlafwagen gibt. Ich bekam mein Ticket.
Die Sonne war gerade untergangen, als ZSSK 350 002 pünktlich mit dem RR 717 “Dubeň“ nach Žilina einfuhr. Der Kurswagen lief hinter der Lok und so konnten wir gleich sehen, dass anstatt des laut www.vagonweb.cz planmäßigen WLABmee ein alter WLAB im Zug hing. Meine Stimmung war zweigeteilt: Zum einen freute ich mich über den alten Görlitzer, hätte mir aber bei den Außentemperaturen gern eine Klimatisierung gewünscht. Wir brachten unsere Rucksäcke ins Abteil, machten die Fenster auf und uns auf den Weg in den Speisewagen. Wagon Slovakia Košice hat derzeit Speisewagen der ČD angemietet. So war im Zug ein WRmee816 (CZ-ČD 61 54 88-81 015-6) eingereiht. Der Speisewagen war gut besetzt. Wir bestellten Omelett und Penne mit Hühnerfleisch. Das Essen schmeckte sehr gut. Im Gegensatz zur JLV werden bei Wagon Slovakia Košice mehr, so auch unsere Speisen, frisch zubereitet.
Penne mit Hühnerfleisch, Käsesauce und Parmesan für 5,90 Euro.
Anschließend galt es wieder den langen Rückweg durch 9 Reisezugwagen in den Schlafwagen anzutreten. Speise- und Schlafwagen in einem planmäßigen, täglichen Zug? Das gibt es nicht mehr sehr oft in Mitteleuropa.
Das Schlafwagenabteil war etwas abgekühlt und es ließ sich aushalten. Um 22:33 Uhr erreichten wir Žilina 8 Minuten vor Plan. Wir wurden vom Zug abgezogen und auf einem Stumpfgleis am östlichen Bahnsteigende abgestellt. Planmäßig sollten wir bis 4:31 Uhr jetzt hier stehen.
im Juni war es wieder Zeit für die jährliche Vater-Sohn-Bahnrundfahrt. Nach der Veröffentlichung der Zugbildungspläne der České dráhy stand ein Teil der Reise schnell fest: Die Rückkehr der WLAB822 der ČD in den planmäßigen Dienst (wenn auch nur an 3 Tagen in der Woche) auf der Strecke Praha - Zvolen sollte noch einmal genutzt werden. Wer weiß, wie lange die alten Görlitzer noch in Betrieb sein werden. Zusätzlich wollten wir noch einige uns unbekannte Hauptstrecken bereisen und auch ein Schlafwagen, der die Hälfte seiner Fahrzeit steht, war von Interesse. So entstand eine 4-tägige Rundreise mit Najbrt und Blonski durch Tschechien und die Slowakei. Der Wetterbericht meldete für unsere Reisetage hochsommerliche Temperaturen um die 30 °C und viel Sonnenschein.
21.06.2017
Unsere Tour startete am Morgen um 07:16 Uhr in Chemnitz-Kinderwaldstätte. Wir nutzten die Hybrid-Straßenbahn bis Chemnitz Hbf. Mit einem fünfteiligen MRB 1440 als RB 26907 fuhren wir um 07:30 Uhr nach Dresden Hbf, wo wir 08:51 Uhr ankamen. Es waren noch 3 Tage bis zu den Sommerferien in Sachsen und einige Schulklassen hatten bei dem herrlichen Wetter Wandertag. Der Triebwagen ab Freiberg mit mehreren Schulklassen gut besetzt und der Geräuschpegel dementsprechend hoch.
Ab Dresden sollte es wie so oft mit dem EC durch das Elbtal nach Tschechien gehen. Pünktlich brachte DB 101 048 den EC 171 “Carl Maria von Weber“ aus Berlin. ČD 371 005 übernahm ab Dresden. Sie ist die letzte nicht erblaute 371 der ČD und trägt seit einiger Zeit auch wieder ein Lokschild aus Kunststoff, nachdem sie ihr Gussschild verloren hatte und mit aufgeklebter Nummer unterwegs war.
“Pepin“ (ČD 371 005) hatte an den EC 171 “Carl Maria von Weber“ gesetzt. Das JLV-Personal machte erstmal Rauchpause.
Der Zug war am Mittwochmorgen nur mäßig besetzt und am Zugschluss im Wagen 256, einem Bmz245 der ČD (CZ-ČD 73 54 21-91 014-3), fanden wir ein freies Abteil zur Elbseite. Pünktlich setzte sich der Zug um 09:08 Uhr in Bewegung. Die Scheiben des Wagens waren sehr sauber, so dass auch Fotos vom Zugschluss aus möglich waren.
Ein Blick zurück auf die Schrammsteine bei Schmilka.
Zugbegegnung mit ČD 150 205-3 und R 612 “Svatava“ nach Cheb bei Lovosice.
Die Fahrt war angenehm. Ich mag die Strecke durch das Elbtal. Durch eine Langsamfahrstelle auf Grund einer Baustelle bei Lovosice bekamen wir eine leichte Verspätung und erreichten Praha-Holešovice um 11:20 Uhr. Hier stiegen wir aus, denn die nächsten 5 Stunden bis zur Weiterfahrt am Nachmittag wollten wir in der Stadt an der Moldau verbringen.
Nach einer kurzen Suche fanden wir die Gepäckaufbewahrung, gaben unsere Rucksäcke ab (40 Kč pro Rucksack) und tauchten ab in den Untergrund. Mit der U-Bahn fuhren wir mit Umstieg in Florenc bis Anděl im Stadtteil Smíchov, denn wir wollten das Království železnic, das Königreich der Eisenbahn, besuchen.
Ein Fahrzeug des Typ 81-71M verließ die Station Anděl in Richtung Zličín.
Die Ausstellung war eine Enttäuschung und ist nicht zu empfehlen. Modellbautechnisch keine Glanzleistung: Es wirkte alles wie schnell aufgebaut und nicht weiter darum gekümmert. Es waren auch nur eine handvoll Besucher anwesend. Auf Grund eingelöster ČD eShop Bonuspunkte zahlten wir nur 30 Kč statt der normalen 260 Kč pro Person, aber irgendwie war es schade um meine Bonuspunkte.
Blick auf die Hauptanlage des Království železnic.
Nach einer Stunde hatten wir alles angeschaut und überlegten, wie wir die Zeit bis zum Nachmittag nutzen. Da die Temperatur mittlerweile 27 °C erreicht hatte, wollten wir uns etwas Luft um die Nase wehen lassen. Der Bahnhof Praha-Smíchov war nicht weit entfernt und so machten wir uns auf den Weg dahin. Unser Ziel sollte der Nordbahnsteig, Praha-Smíchov severní nástupiště, werden.
Regiojet hat dort seine Abstellgleise, aber dies war nicht unser Ziel. Zwischen den gelben Wagen hält nach Aufgabe des Bahnsteigs Praha-Smíchov Na Knížecí, welcher sich direkt am Busbahnhof befand, die S 65 nach Hostivice. Eine Runde über den Prager Semmering stand auf dem Programm. Von der Fußgängerbrücke, die den Bahnhof Praha-Smíchov überspannt, erreicht man den Nordbahnsteig. Dort angekommen, kam auch schon ČD 810 224 nach Hostivice eingefahren.
Zugang zum severní nástupiště gibt es von der Fußgängerbrücke.
ČD 810 224 sollte uns als Os 25916 nach Hostivice bringen. Zu unserer Freude hatte die Brotbüchse Übersetzfenster.
Eine blaue Büchse zwischen gelben Wagen.
Die Brotbüchse kam leer aus Praha hl.n. und mit uns stieg nur ein Schüler ein. Vom Triebfahrzeugführer wurden wir noch freundlich darauf hingewiesen, auf welche Seite wir uns für die beste Aussicht setzen sollten. Dann startete die Fahrt pünktlich um 13:35 Uhr.
Durch die Brücke verläuft die Strecke nach Rudná u Prahy (rechts unten zu sehen).
Blick auf die Moldau und Praha.
Zugkreuzung in Praha-Zličín mit ČD 810 499 als Os 25917 nach Praha hl.n..
Pünktlich erreichten wir Hostivice um 14:01 Uhr. Für die Rückfahrt in die Stadt hatten wir uns den R 1227 um 14:29 Uhr von Rakovník zum Masarykovo nádraží ausgesucht. Die Zeit verbrachten wir mit einem Eis unter dem Bahnsteigdach und beobachteten das Geschehen.
ČD 810 289 und 2 Regionova als Os 9820 auf dem Weg nach Kralupy n.Vltavou.
Pünktlich kam der R 1227 eingefahren. Der Zug war ein Wendezug und bestand aus einem ABfbrdtn795 und zwei Bdtn756. Geschoben wurde er von ČD 750 707 und ČD 714 218. Letztere wurde wohl überführt, da sie mit Personal besetzt war.
Einfahrt des R 1227 in Hostivice (rechts). Die Regionova ist als Sp 1884 auf dem Weg nach Kladno-Ostrovec.
Wir überquerten die Moldau auf dem Negrelliho Viadukt.
Zwei Loks für drei Wagen. ČD 750 707 und ČD 714 218.
Um 14:52 Uhr waren wir im Masarykovo nádraží, dem wohl schönsten der Prager Bahnhöfe angekommen. Die ČD 714 218 setzte sofort vom Zug und verschwand in Richtung Praha-Bubny noch bevor ich ein Foto machen konnte.
ČD 714 218 setzte nach Ankunft sofort vom Zug, so dass der Blick auf ČD 750 707 frei wurde.
Praha Masarykovo nádraží.
Vor der Tür nahmen wir eine Straßenbahn der Linie 3 durch die Stadt zum Palckého náméstí. Dort wechselten wir in die Linie 17 und fuhren entlang der Moldau wieder zum Bahnhof Holešovice. So kamen wir noch zu einer kleinen Stadtrundfahrt.
Angekommen im Bahnhof holten wir unsere Rucksäcke von der Gepäckaufbewahrung ab und begaben uns zum Bahnsteig 3. Hier stand schon ČD 362 081 mit dem R 721 “Malše“ nach Veselí nad Lužnicí bereit. Der Zug bestand komplett aus Bautzener UIC-Y Wagen und im unmodernisierten Wagen 368, einem B249 (CZ-ČD 51 54 20-41 881-3), ließen wir uns auf der braunen Kunstlederbank nieder.
Der R 721 “Malše“ nach Veselí nad Lužnicí stand am Bahnsteig 3 bereit.
Im Innenraum hatte Najbrt noch keinen Einzug gehalten.
ČD 451 001/002 als Os 12135 nach Praha-Libeň.
Die Temperatur hatte den Tageshöchstwert von 28,5 °C erreicht und so wehte endlich ein Lüftchen durch den Wagen, als sich der Zug pünktlich um 16:12 Uhr in Bewegung setzte. Noch fast ohne Fahrgäste ging die Fahrt zum hlavní nádraží.
Einfahrt in Praha hl.n. nach 10 minütiger Fahrt von Praha-Holešovice.
Dort füllte sich der Zug. Das Abteil hatten wir aber ab Benešov u Prahy schon wieder für uns allein. Die Fahrt auf der ehemaligen Kaiser Franz Josephs-Bahn verläuft zum Teil auf neu trassierter, für 160 km/h ausgebauter Neubaustrecke mit mehreren Tunneln. Aber auch auf noch unsanierter eingleisiger Altstrecke führte der Weg vorbei an alten Flügelsignalen durch die schöne Landschaft.
Ausfahrt aus Praha hl.n.. ZSSK 350 001 fuhr mit EC 278 “Danubius“ aus Budapest-Keleti pu. in die Abstellung.
Veselí nad Lužnicí mit ČD 362 081 und R 721 “Malše“.
Nach 133 km erreichten wir um 18:20 Uhr Veselí nad Lužnicí. Bis hierher hatten wir ein Europa-Spezial der DB für 19 Euro pro Person genutzt. Interessanter Weise hätte das Europa-Spezial nur bis Prag 24 Euro kosten sollen. Unsere Fahrt für heute war aber noch nicht zu Ende. Am Fahrkartenschalter kauften wir noch 2 Tickets nach Jihlava (135 Kč Normal, 68 Kč FIP), unserem heutigen Endpunkt.
Um 18:45 Uhr erfolgte die Weiterfahrt auf den letzten 93 km für diesen Tag. ČD 242 249 hatte die Aufgabe den R 655 “Hejtman“, welcher um 16:02 Uhr in Plzeň hl.n. gestartet war, im Abschnitt von České Budějovice bis Jihlava zu befördern. Im Wagen 368, einem modernisierten Bd264 (CZ-ČD 50 54 29-41 487-1) fanden wir ein freies Abteil. Bei langsam angenehm werdender Temperatur genossen wir die Fahrt auf der eingleisigen Strecke am offenen Fenster durch eine wunderschöne Landschaft. Die Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke betrug 70 km/h und so schlängelte sich der Zug vorbei an Wiesen, Feldern und Wäldern durch eine dünn besiedelte Gegend.
Pünktlich fuhr ČD 242 249 mit dem R 655 “Hejtman“ in Veselí nad Lužnicí ein.
Der Zug schlängelte sich hinab nach Kardašova Řečice.
Zugkreuzung in Kardašova Řečice mit ČD 242 277 und R 660 “Bezdrev“ nach Plzeň hl.n..
Hinter Jindřichův Hradec fädelten die JHMD-Strecken nach Obrataň und Nová Bystřice aus dem Dreischienengleis.
Ankunft in Jihlava. Für Lok und Wagen war jetzt Feierabend.
Pünktlich erreichten wir Jihlava um 20:31 Uhr. Am ersten Tagen waren wir insgesamt 536 km unterwegs. In Bahnhofsnähe hatten wir ein Hotelzimmer für die kommende Nacht gebucht.
Thema von bahnsachse im Forum Eisenbahnwagen und and...
Hallo,
der RE 3-Ersatzverkehr zwischen Dresden und Hof scheint seit dem 07.02.2017 (vorerst?) beendet zu sein. Die Ersatzwagen stehen seitdem im Chemnitzer Hbf zwischen Bahnsteig 10 und 11 abgestellt. Die beiden eingesetzten Loks 182 524 und 182 530 waren zum Zeitpunkt meines Besuches nicht anwesend und haben Chemnitz wahrscheinlich schon verlassen.
Auch wenn die Lichtverhältnisse nicht die Besten waren, habe ich die in letzter Zeit eingesetzten 8 Wagen in NX-Farbdesign zur Dokumentation einmal bildlich festgehalten, bevor sie wahrscheinlich in den nächsten Tagen Chemnitz verlassen werden.
Garnitur 1:
D-TRAIN 55 80 31-33 453-2 ABn 417.0
D-TRAIN 55 80 21-35 059-7 Bomz 520
D-TRAIN 55 80 30-33 724-7 ABomz 512 Dieser Wagen hat untypischer Weise nur zwei Abteile 1. Klasse mit den neu überzogenen Origianlsitzen und acht Abteile 2. Klasse mit Systemsitzen aus den 90er Jahren.
D-AKE 50 80 80-35 128-3 Bnrdzf 483.0
Garnitur 2:
D-TRAIN 50 80 22-35 935-2 Bnrz 450.3
D-TRAIN 55 80 30-33 752-8 ABomz 512 Innenaufnahmen dieses Wagens gibt es hier zu sehen.
ich möchte hiermit meinen Einstand im Bahnforum Mitteldeutschland geben.
Das Wetter meinte es am Wochenende gut mit den Fotografen. So bin ich auch noch einmal vor die Haustür gegangen, um die derzeitige Vielfalt an lokbespannten Reisezügen um Chemnitz etwas im Bild festzuhalten.
Beginnen möchte ich mit dem RE 3-Ersatzverkehr. Hier sind mittlerweile zwei Garnituren im reinen NX-Farbdesign, welches ich schon ansprechend finde, unterwegs.
Am 28.01.2017 war 182 530 mit RE 26975 kurz vor dem Hp. Chemnitz-Hilbersdorf unterwegs.
Auf dem Rückweg nach Hof passierte RE 26980 das ehem. Befehlsstellwerk 3 in Chemnitz-Hilbersdorf.
Am 29.01.2017 war ich in Niederwiesa. Während das Anschlussgleis zum Sächsichen Eisenbahnmuseum noch Winterschlaf hält, war 182 530 mit RE 26975 auf dem Hauptgleis auf dem Weg nach Dresden.
Natürlich mußte ich auch noch einmal an meiner Hausstrecke vorbei schauen. Hier war die IntEgro 223 152 wieder einmal mit einer gedrehten Garnitur unterwegs.
Am 28.01.2017 entstand dieses Bild von 223 055 mit MRB 81294 nach Chemnitz bei Wittgensdorf ob Bf.
Am Nachmittag begenete mir 223 152 mit MRB 81301 nach Leipzig bei Herrenhaide.
Am 29.01.2017 hatte 223 152 mit MRB 81299 nach Leipzig gerade den Hp. Wittgensdorf Mitte passiert.