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Auch über 50-Jährige haben bei dem Eisenbahn-Unternehmen eine Chance. Der Frauenanteil bei den Lokführern soll ausgebaut werden. Die Bundestagsabgeordnete Petra Ernstberger besucht das Ausbesserungswerk in Marktredwitz.

Marktredwitz - Die Firma Agilis ist ein junges Eisenbahnunternehmen, das im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft 161 Stationen auf zwei Netzen in Nordbayern anfährt, im Jahr immerhin zehn Millionen Zugkilometer mit 64 Zügen zurücklegt und dabei elf Millionen Fahrgäste befördert. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Regensburg und betreibt in Marktredwitz seit mehr als einem Jahr ein Eisenbahnwerk. Mit rund 300 Beschäftigten betreut Agilis eine Zugstrecke von 878 Kilometern. Agilis Nord alleine hat 160 Beschäftigte.

Die Bahn sei für sie eine Herzensangelegenheit, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Ernstberger bei einem Besuch im Marktredwitzer Ausbesserungswerk. Der Nahverkehr sei ein wichtiger Teil der Infrastruktur und der Mobilität in der Region, und hier sei die Bahn ein wichtiger Stützpfeiler. Bürgermeister Klaus Haussel, der Hofer Kreisvorsitzende Jörg Mielentz und Walter Köppel, stellvertretender Landesvorsitzender der Mittelstandsvereinigung der SPD, begleiteten die Abgeordnete.

Dietmar Knerr, Geschäftsführer der Agilis, umriss die Aufgaben des Nahverkehrsunternehmens, das in Oberfranken als Nachfolgerin der DB Regio 4,5 Millionen Kilometer auf der Schiene fahre. Die DB Regio habe einen guten Job gemacht und abschließend mit Vorruhestandsregelungen viele Lokführer in den Ruhestand geschickt, sagte er. Dazu komme, dass die Ausbildung neuer Lokführer in der Krise etwas heruntergefahren wurde. Mit der Folge, dass Agilis zunächst einmal Lokführer und Facharbeiter fehlten. Zunächst habe hier die Arbeitsagentur ausgeholfen, doch inzwischen sei die Arbeitslosenquote so niedrig, dass diese Kurse eingestellt wurden. Noch heute fehlten bundesweit 1500 Lokführer in Deutschland. Deshalb bilde Agilis derzeit selbst aus und nehme auch ältere Arbeitnehmer gerne auf. "Wer besteht, hat auch einen Job", sagte der Geschäftsführer. Die Ausbildung dauere sechs bis acht Monate und sei auch für über 50-jährige Bewerber möglich. Der älteste Bewerber, der eingestellt wurde, sei 61 Jahre alt gewesen. Auch in der Werkstatt - Agilis betreibt ein Ausbesserungswerk in Marktredwitz - leide man unter Fachkräftemangel.

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