Hallo zusammen,

nach längerer Zurückhaltung bezüglich größerer Bildbeiträge meinerseits seien an dieser Stelle doch mal wieder einige Aufnahmen aus den letzten Wochen gezeigt.
Nicht, dass ich in den letzten Wochen fotografisch untätig war, im Gegenteil; Bilder sind mehr als genug entstanden, aber für die ganze Nacharbeit Sichten & Richten, die ich ja sowieso versuche zu vermeiden, fehlt meist die Zeit oder die Lust.
Mehrheitlich eher die Lust, das winterliche Wetter verbringe ich als überzeugter Sommer-Enthusiast dann doch lieber draußen und fröhne den winterlichen Freuden - wenn nicht gerade die Arbeit ruft und /oder die Kamera dabei ist - an den Hängen von Blei- oder Kegelberg.
Doch wie erwähnt, einige Bilder im nahen, nicht selten fußläufigen Dunstkreis entstanden während vergangener Schönwetterphasen dann doch.
Die fußläufige Nähe bedingt dabei die für Eisenbahn-Bilder begrenzte Auswahl an Fahrzeug-Baureihen 650.0, 650.1 oder 650.5, nebenbei oder ganz gezielt lag der Fokus auch auf den Schönheiten der winterlichen Natur.
Damit beginne ich dann auch, am Ortsausgang Schöneck Richtung Arnoldsgrün schweift der Blick über die Niederungen des Oberen Vogtlandes bis weit ins Fichtelgebirge.
Wenn die Niederungen nicht gerade im Nebel versinken, denn während die obervogtländischen Höhenzüge an diesem 01. Dezember 2024, dem 1. Advent, ganztägig Sonne abbekamen, war ringsum und weiter unten graue Suppe.
Kurz nach Sonnenuntergang bot sich mir diese Stimmung zur "Goldenen Stunde".




Es war eiskalt, verstärkt durch einen straffen Wind, aber dieser machte dem Gewölk Beine und irgendwann tauchten in der Ferne über den Wolken die Fichtelgebirgsgipfel Schneeberg und Ochsenkopf auf.




Der Nebel der kommenden Tage und Nächte sorgte für eine herrliche Raureifbildung. Fehlt eigentlich nur noch etwas Sonne.
Diese schaffte es dann endlich am Freitag, 13. Dezember 2024, die tiefhängenden Wolken zu besiegen und strahlte zumindest auf Schöneck und die (Reste der) Strecke Chemnitz - Aue - Adorf (CA) auf 765 Metern Höhe.
650 064 "Voglar" beschleunigt als DPN-G 20822 (Sokolov -) Kraslice - Zwickau Zentrum vom Hp Ferienpark und wurde am Sportlerheim unter raureifbehangenen Bäumen im wirklich aller-aller-allerletzten Licht von mir nach der Frühschicht erwartet.




Diese Nebelstimmung stellte sich dem Betrachter am gleichen Standpunkt wie bei den ersten beiden Aufnahmen dar:




Der Winter ist dann wieder weggetaut und sollte uns erst am 4. Advent wieder "beglücken", zumindest in höheren Lagen war somit für weiße Weihnachten gesorgt.
Zum 149. Eröffnungsjubiläum der Strecke Zwotental - Klingenthal (ZK) bzw. 1 Tag nachträglich, dem 1. Weihnachtsfeiertag 25. Dezember 2024, gab es zudem noch etwas Licht, sodass ich dem inneren Schweinheund wenigstens für den Bergsiedlungs-Blick am Bahnübergang Querweg des Geburtstagskindes nachgeben musste.




Es weihnachtet selbstverständlich auch in Klingenthal Downtown.
Ich wollte den Klassiker mit dem im Jahre 1913 eröffneten Rathaus und der Rundkirche "Zum Friedefürsten" aus dem Jahr 1737 - der zweitgrößten sächsischen Rundkirche nach der Frauenkirche in Dresden - in weihnachtlicher Illumination und Schnee schon länger mal wieder machen. Zur blauen Stunde präsentiert sich dieses Motiv meiner Meinung nach am fotogensten.




Um den Jahreswechsel rutschte das Quecksilber dann bis an die -10 Grad ran, die Folge Raureif allerorten.







Wieder sehen wir hier 650 064, der am frostigen Vormittag des Sonnabend, 28. Dezember 2024, in winterlichem Streiflicht soeben die 2000 erbaute neue "Eiserne Brücke" im Winterwunderland befahren hat und gleich am Bahnsteig der Haltestelle Klingenthal zum Fahrgastwechsel festmacht.




Den Gegenzug DPN-G 20811 Zwickau Zentrum - Karlovy Vary d.n. nahm ich in Zechenbach in Empfang.
Auch im neuen Fahrplan werden die Karlsbader Züge in Doppeltraktion gefahren, der hier zu sehende hintere VT hat in Falkenstein aus Plauen ob Bf kommend auf den aus Zwickau bereits eingefahrenen aufgekuppelt.
650 150 "e.o. plauen" und ein weiterer RS1 beschleunigen nach Zustieg einiger Fahrgäste am Hp Zwota-Zechenbach, im Hintergrund der schöne alte Überwachungssignal-Wiederholer der Bauart "mit gelben Lichtern", ein klassischer Fernsprecher sowie das im vorletzten Jahr farblich aufgefrischte bewohnte Postenhaus.
Dieses Motiv ist eigentlich nur echt mit Auto am Bahnübergang, dieses Mal blieb der Hintergrund aber - bedingt durch den Halt - tatsächlich "sauber".




Der letzte Tag des Jahres Dienstag, 31. Dezember 2024, bot Sonne satt von früh bis spät, wobei dies in der aktuellen Jahreszeit ein nicht sehr dehnbarer Begriff ist.
Sonnenaufgang nicht vor acht Uhr vormittags erlaubt es somit auch, zu nicht allzu unchristlicher Zeit das Bett verlassen zu müssen - natürlich nur, solange einen lediglich fotografische Aktivitäten um das Emporsteigen des Zentralgestirns antreiben.
So fand ich mich dann also gegen dreiviertel neune auf dem Aschberg ein und hielt bis Mittag rum aus, um für das zu Ende gehende Jahr noch ein paar letzte schneedominierte Aufnahmen auf dem Hausberg der Großen Kreisstadt zu tun.
Mit Standort Zollstraße bot sich dem Fotograf dieser Blick hinüber gen Gipfel, Oberem Waldgut, Haberzettl und Goethestraße, was allesamt langsam aus den letzten durch die aufgehende Sonne in Auflösung befindlichen Nebelfetzen auftau(ch)t.




Von dort, eben dem Standort am Waldgut gegenüber, geblickt auf den Standort Zollstraße des Bildes vorher und weiter gen Kammweg - Schwaderbach.




Sowie die Aussicht 90 Grad nach rechts gedreht, im Licht die "Neue Welt", durch den Nebel der Brunndöbra unsichtbar der "Linkische Grond" sowie Schwarz- und Goldberg.




Noch etwas Spielerei hart an der Grenze mit der Baumreihe der Grenzstraße unterhalb vom einstigen Hotel Waldgut, hinter der beleuchteten Seite der Stämme beginnt das böhmische Nachbarland.




Dem Kammweg (s. drei Bilder vorher) gefolgt Richtung Unteres Waldgut / Quittenbach / Unter-Klingenthal, dort droben war so richtig schön Wintermärchenbilderbuchkitsch inklusive gar nicht so schön kältebedingt toter Finger.
Aber was nimmt man nicht alles fürs Hobby in Kauf...










Warum sollte das neue Jahr anders anfangen als das alte aufgehört hat?
Wenn die Bevölkerung schon mal ungeniert rumballern und die Nacht wortwörtlich zum hellerlichten Tag machen darf, habe ich es meinerseits ruhiger angehen und auf den Versuch ankommen lassen, das Schauspiel fotografisch festzuhalten.
Abends halb zwölf wurden Kamera und Stehtschief geschultert und im dunklen Döhlerwald ein Tage vorher ausspionierter Standort aufgesucht.
Ehe uns das grüne Gewissen wieder plagt (nicht), blieben die Bundesbürger dem deutschen Ruf der Pünktlichkeit treu und begrüßten Schlag Mitternacht den Neujahrstag 2025.
Wie geschrieben, fotografisch ein Versuch...






Um nun aber nicht allzu sehr mit Landschaftsbildern zu langweilen und sich auf das Kernthema von "Sichtungen Mitteldeutschland" zu besinnen, zurück zu 1435 mm Spurweite.
Dauerbrenner die letzten Wochen war das Thema Zugkreuzung Zwotental.
Nachdem der Wald der Adorfer Seite des Bahnhofes Zwotental Anno 2023 gerodet wurde, ist die "klassische" seitliche Sicht auf die verbliebenen Gleise 1 und 2 seitdem wieder möglich.
Das Empfangsgebäude selbst ist ja leider nur noch ein ziemlich trostloser Kasten; solange es noch steht, lässt sich dieser verfallende Zeitzeuge aus den Jahren 1875 (errichtet) / 1898 (vergrößert) / 1925 (aufgestockt) aber nach wie vor recht fotogen ins Bild integrieren.
Wie erwähnt, dieses Motiv war bissl e Dauerbrenner. Irgendwas hat immer nicht so richtig gepasst.
Nun ja, der erste Versuch gefällt mir nach wie vor doch am besten.
Zur morgendlichen blauen Stunde kreuzen VT52 und VT51 an diesem Freitag, 03. Januar 2025.




Zurück nach Schöneck, auf 768 Metern über dem Meer höchstgelegener (ehemaliger) Bahnhof des Vogtlandes.
An jenem Montag, 06. Januar 2025, war mal wieder ringsrum graue Suppe, außer ganz droben auf'm Balkon (dort wo neuerdings Rennautos den Skihang hochrasen).
Eitel Sonnenschein auf das mittlerweile leerstehende Empfangsgebäude Schöneck, einem von mehreren CAAE-Typenbauten aus dem Jahr der Gesamt-Streckeneröffnung 1875.
650 069 alias DPN-G 20815 Zwickau Zentrum - Sokolov beschleunigt nach kurzem Fahrgastwechsel nun wieder zur Weiterfahrt Richtung Zwotental.




Nicht nur das Wetter hielt, auch die 069 hielt sich fast drei Wochen auf dem täglich (zumindest im deutschen Teil) identischen Viamont-Umlauf.
Am Dienstag, 14. Januar 2025, gab es daher auf dem Weg zum Lift einen kurzen Fotohalt für den gelben Wagen auf der Reise als Os17017 Kraslice - Sokolov in Kraslice předměstí.




Drei Tage später wieder etwas Nebel gepaart mit Frost, die Sonne setzte sich erst im Laufe des Vormittags durch,
sodass sich die auf Bäumen niedergeschlagene raugereifte Luftfeuchtigkeit in den Niederungen des Klingenden Thales bis zum Nachmittag noch semioptimal halten konnte.
Zechenbach-Blick mit schattenbedingt etwas tieferem Standort als gewöhnlich auf 650 154 unterwegs als Schülerzug 20818, Freitag, 17. Januar 2025.






Ich mag ja solche Sonnen-Lichtstrahlen-Bilder.




Für das folgende Wochenende ward Sonne satt und der "Blaue Klaus" auf einem Umlauf der RB5 versprochen.
Das Licht war noch ganz frisch, als 650 072 "egronet" am Sonnabend, 18. Januar 2025 entlang der nahezu vollständig zugefrorenen Talsperre Muldenberg gen Muldenberg rollt.




Bevor der Tag auf den Brettern am Kegelberg Erlbach seinen Ausklang finden sollte, hatte ich mir noch einen fotografischen Abstecher ins Nachbarland sowie die Folgeleistung des Blauen vorgenommen.
Nachdem die Aufnahme in Unter-Graslitz im Kasten war, sollte abermals der Hp Zwota-Zechenbach die Kulisse für die 072 werden.
Da einige Beförderungsfälle ausgetauscht wurden, hatte der obligatorische Ins-Bild-Fahrer in Form eines gelben Pkw genug Zeit, sein übles Werk pünktlich zur Abfahrt des DPN-G 20813 Mehltheuer - Kraslice zu verrichten.
In Zeiten digitaler Bild-Nach-Verfälschung aber kein Ding der Unmöglichkeit.




Damit war's das mal wieder, ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.
Ein angenehmes Wochenende gewünscht.
Gruß,
Kevin