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Die 95 Einwohner von Mörbach ärgern sich derzeit grün und blau. Grund sind die beiden Bahnübergänge der Strecke Halle-Kassel nach Wipperdorf und Nohra, die die Mörbacher jeweils passieren müssen, um in ihr Dorf zu gelangen.

Mörbach. "Wir warten teilweise bis zu 20 Minuten, ehe der Streckenposten den Weg freigibt", schimpft der Mörbacher Landwirt Kay Wagner. Die Bahnschrankenanlagen sind nämlich defekt. Zwar funktionieren die Schranken, aber "das Kommunikationskabel zum Fahrdienstleiter in Bleicherode ist unterbrochen", erläutert Wagner, der entsprechende Informationen von der Deutschen Bahn erhalten hat. Und damit sei die Sicherheit nicht so gewährleistet, wie es die Vorschriften vorsehen.

"Große Probleme entstehen vor allem für Ärzte und die Pflegedienste, die sich um die älteren Dorfbewohner kümmern. Aber auch die Schulbusse verspäten sich und können die Fahrpläne nicht einhalten", verdeutlicht Wagner. Einige Leute seien kurz vor dem Durchdrehen und würden die Streckenposten auf das Übelste beschimpfen. So würde der Eindruck entstehen, "mit uns paar Dorfbewohnern kann man es ja machen", sagt der Landwirt. Der Deutschen Bahn ist das durchaus Problem bekannt.

Aber sie hat keine Lösung parat. "Die beiden Bahnübergänge wurden neu gebaut und sind am 26. Oktober in Betrieb gegangen", teilt Jörg Bönisch von der DB-Pressestelle in Leipzig unserer Zeitung mit. Kurz nach der Inbetriebnahme seien Störungen aufgetreten, deren Ursachen "nicht sofort behoben werden konnten."

Dabei handele es sich um "erhebliche elektrische Beeinflussungen", die im Vorfeld so nicht erkennbar gewesen seien. "Wir führen umfangreiche Messprogramme zur Fehlerfindung durch", erklärte Jörg Bönisch. Die Postensicherungen würden so lange beibehalten, bis die Störung beseitigt ist. "Ein genauer Termin kann derzeit nicht genannt werden", macht Bönisch den Mörbachern keine große Hoffnung. Ein Ende des Ärgers ist noch nicht in Sicht.

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TA