LEIPZIG/DAPD. Normalerweise halten keine ICE in Großkorbetha (Burgenlandkreis). Am Montag passierte das sogar gleich zwei Mal - möglicherweise als Folge des Dauerfrostes, der auch der Bahn zu schaffen machte.

Ursache der unfreiwilligen Stopps war ein Havariefall - ausgerechnet an dem mit Abstand schnellsten Zug, der zwischen Halle und München verkehrt. Der ICE der neuesten Generation, der gewöhnlich ohne Probleme mit Tempo 160 und mehr unterwegs ist, kam nach Verlassen des halleschen Hauptbahnhofes nicht mehr richtig in Fahrt. Die insgesamt sieben Wagen blieben laut Bahn gegen 7.30 Uhr in der Nähe von Merseburg auf freier Strecke liegen. Um diese Zeit herrschten dort Außentemperaturen von minus 18 Grad, wie ein Fahrgast in einem Internetportal berichtete. Insgesamt waren 100 Reisende an Bord des ICE, die vom Servicepersonal über den Zwischenfall informiert wurden. Über die Ursache des Technik-Ausfalls konnten die Mitarbeiter keine Auskunft machen. Ein Bahnsprecher sagte später, dies müsse die Werkstatt-Untersuchung klären.

Innerhalb weniger Minuten entschied die Bahn, den defekten ICE mit einer zusätzlichen Lok zum Haltepunkt Großkorbetha zu ziehen. Dort konnten die Passagiere ungefährdet aussteigen. Nach einem kurzen Aufenthalt setzten sie ihre Reise mit einem nachfolgenden ICE, der einen Extra-Halt einlegte, fort. Mit mehr als einer Stunde Verspätung erreichte der Zug die bayerische Landeshauptstadt.

Einen weiteren Ausfall gab es in der Nähe von Erfurt. Dort war ebenfalls ein ICE stecken geblieben. 350 Fahrgäste mussten aussteigen und auf einen anderen Zug warten. "Auch die Störanfälligkeit von Weichen und Signalen hat zugenommen", so ein Bahnsprecher.


Quelle: mz-web.de