Die Deutsche Bahn will sich nicht mehr an allen Ausschreibungen regionaler Verkehrsverbünde beteiligen.

Wir werden uns bei jeder Ausschreibung ganz genau überlegen, ob wir unter den gegebenen Umständen noch mitbieten können“, sagte DB-Regio-Chef Manfred Rudhart der WirtschaftsWoche. „Ich kann nicht ausschließen, dass wir in Einzelfällen von einer Bewerbung absehen.“

Der Bahn macht zu schaffen, dass viele Bundesländer und deren Verkehrsverbünde Fahrzeuge, Instandhaltung und Betrieb der Strecken neuerdings getrennt ausschreiben. Die Hersteller Siemens, Alstom und Bombardier können dann nicht nur die Züge liefern, sondern auch die Wartung übernehmen, an der bislang die Bahn verdient hat. „Wenn wir nur noch für den Betrieb der Züge¬ zuständig sind, hängt der Wettbewerb ausschließlich von den Personalkosten ab“, sagte Rudhart. „Vor allem im Osten kostet uns jeder Mitarbeiter pro Stunde bis zu 30 Prozent mehr als die Wettbewerber, die keine Tarifverträge abgeschlossen haben.“

Erstmals hatte die Bahn bei der Ausschreibung des Verkehrsverbunds Mittelsachsen (VMS) für die Pendlerzüge zwischen Dresden, Zwickau, Hof und Chemnitz Anfang des Jahres auf ein Angebot verzichtet. Der Regio-Chef fordert deshalb „einheitliche Mindeststandards, an denen sich alle Eisenbahnunternehmen orientieren müssen“, etwa bei den Löhnen. Zudem will Rudhart bei der Nahverkehrstochter der Deutschen Bahn jetzt kräftig sparen. „Wir müssen uns noch schlanker und effizienter aufstellen.“

Quelle:
http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstlei...n/11651826.html